- Stärkere Strafverfolgungsbehörden für die traditionellen Feierlichkeiten in Thüringen
Nach dem Vorfall in Solingen wird die Polizeipräsenz bei thüringischen Kulturveranstaltungen verstärkt. Die Landespolizei hat die Weisung erhalten, zusätzliche Streifen zu diesen Veranstaltungen zu entsenden und alle eingesetzten Kräfte zu sensibilisieren, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte. Die Sicherheitskonzepte der Veranstalter werden ebenfalls genau geprüft. Zuvor hatte Innenminister Georg Maier (SPD) der Funke-Mediengruppe mitgeteilt: "Wir werden das umgehend umsetzen."
In Zukunft können Landkreise und selbstständige Städte eigenständig sogenannte waffenfreie Zonen einrichten, die das Tragen von Messern verbieten. Bisher war dafür die Zusammenarbeit mit dem Land erforderlich. Ein Sprecher des Innenministeriums betonte, dass dies bereits vor Solingen geplant war. Das Kabinett wird am Dienstag über den notwendigen rechtlichen Rahmen beraten.
"Der schreckliche Angriff in Solingen zeigt die Notwendigkeit, den bundesweiten Anstieg von Messergewalt mit allen Mitteln zu bekämpfen", erklärte Maier. "Waffenfreie Zonen, kombiniert mit einer erhöhten Polizeipräsenz und hoher Kontrolldichte, sind ein wirksames Mittel zur Risikoreduzierung."
Eine solche Zone wurde bereits im Februar 2023 in Stuttgart, Baden-Württemberg, eingerichtet. Wie das Innenministerium im Südwesten jedoch mitteilte, wurden im betroffenen Gebiet im vergangenen Jahr 53 Messerincidenten dokumentiert.
Ein Vertreter der Kommission verwies darauf, dass Pläne zur Autonomie von Landkreisen und Städten bei der Einrichtung von waffenfreien Zonen bereits vor dem Vorfall in Solingen existiert haben. Laut Innenminister Georg Maier wird die Kommission bei ihrer nächsten Sitzung über den notwendigen rechtlichen Rahmen beraten.