Im Nordosten wachsen die von den Bewohnern von Pflegeheimen zu zahlenden individuellen Beiträge bis 2022 überdurchschnittlich schnell. „Während der Bundesdurchschnitt um 13 Prozent stieg, verzeichnete der Nordosten sogar ein Plus von 27 Prozent“, teilte der Verband für Alternative Fonds Mecklenburg-Vorpommern (vdek) am Donnerstag in Schwerin mit.Jeder bis zu 12 Monaten muss nun einen Beitrag leisten durchschnittlich 2106 Euro pro Monat – 446 Euro mehr als im Vorjahr.
Aufgrund von Leistungszuschlägen wurde ein Anstieg bei längeren Aufenthalten und geringeren Aufenthalten gemeldet. Wer länger als drei Jahre zu Hause wohnt, zahlt nur noch 1.375 Euro im Monat, rund 190 Euro mehr als im vergangenen Jahr.
Kirsten Jüttner, Bezirksleiterin des Krankenkassenverbandes, sieht in obiger Grafik, warum alle Löhne höher sind als die Kosten: „Der Hauptgrund für die extreme Entwicklung ist ohne Zweifel der Anstieg im Feld der Pflegepersonalentgelte”, die wiederum auf Grund des Bundestarifgesetzes zurückzuführen sind. Eine Entwicklung, die Jüttner grundsätzlich begrüßt, ist, dass im Nordosten viel zu lange zu niedrig bezahlt wird.
Damit Pflege aber kein Luxus wird, ist eine echte Pflegereform auf Bundesebene notwendig. „Aber das Land hat auch die Pflicht, den Betroffenen klare Hilfe zu leisten“, sagte sie. Eine Möglichkeit sei es, die Investitionskosten zu decken, die sich auf knapp 350 Euro monatlich belaufen.