Stadtkirche: 481.000 Euro für Missbrauchsopfer
Die Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat bisher 481.250 Euro an Opfer sexueller Gewalt ausgezahlt. Friedegunde Bölt, Traumatherapeutin und UAK-Mitglied, berichtete am Dienstag auf der Herbsttagung der Landeskirche in Hofgeismar, dass sich das unabhängige Belobigungsgremium der Landeskirche (UAK) einer Bekanntmachung zufolge bereit erklärt habe, 15 Betroffenen eine Auszeichnung zu verleihen Leistungen in unterschiedlicher Höhe.
Aber es geht nicht nur um finanzielle Unterstützung. „Es gibt keine Entschädigung für das, was passiert ist, es gibt keine Entschuldigung – es gibt keine faire finanzielle Entschädigung für den erlittenen Schmerz“, betonte Bolt. „In unserer vierjährigen Arbeit haben wir 21 Menschen getroffen, die sexuelle Gewalt in der Kirche erlebt hatten“, erklärt sie. Die Betroffenen wünschen sich von der Kirche ein klares Bekenntnis zur proaktiven Aufklärung und Behandlung. Die Priorität bleibt, gemeinsam mit ihnen herauszufinden, was sie brauchen und was für sie gut wäre.
Auch die Anliegen anderer betroffener Gruppen benötigen mehr Aufmerksamkeit. „In 85 Prozent der Fälle haben die Täter auch andere gefoltert“, sagte Bolt. Sie kommen aus unterschiedlichen Bereichen: Übergriffe kam es in Familien, bei den Pfadfindern, im Kirchenmusik- und Konfirmationsunterricht sowie im Kontext der Diakonie. Die meisten Täter sind tot. Nur zweimal haben sie ihre Taten eingestanden und sich entschuldigt. „Das ist ein frustrierendes Ergebnis für uns“, sagte Bolt. Die dreiköpfige UAK wurde 2019 gegründet.
Lesen Sie auch:
Quelle: www.dpa.com