- Staatssicherheit untersucht nach Schießerei im SPD-Wahlbezirksbüro
Nach einem Angriff auf das Wahlkreisbüro des SPD-Abgeordneten Lars Düsteroft in Berlin-Oberschöneweide ermittelt das Landeskriminalamt der Polizei. Es geht um Sachbeschädigung mit politischem Hintergrund, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte. Zuvor hatten RBB und der "Tagesspiegel" darüber berichtet.
Der Politiker veröffentlichte Fotos des Angriffs auf sein Büro auf Facebook. Zu sehen sind Schüsse in der Scheibe, wo ein Bild des Abgeordneten hängt, und eine rote Inschrift an der benachbarten Hauswand. "Schüsse auf mein Porträt und Slogans an der Wand sind strafbare Handlungen, die mich tief treffen und schockieren. Was ist der nächste Schritt, jemand steht mit einer Pistole vor mir und drückt ab?", schrieb er.
Laut dem Sprecher wurden die Polizei am Dienstagmorgen zu dem Wahlkreisbüro in der Siemensstraße gerufen. Laut Düsteroft wurden vier Schüsse abgegeben. Außerdem wurde eine rote Inschrift an eine Hauswand neben dem Büro gesprüht: "Wir verurteilen Deutschland für Völkermord." ("Wir verurteilen Deutschland für Völkermord.") "Für mich ist klar, dass sich das auf die aktuelle Situation im Nahen Osten bezieht", sagte der Abgeordnete.
Entsetzen in der Politik
Die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus verurteilte den Angriff. "Wer auf das Büro eines demokratisch gewählten Abgeordneten schießt und damit den Mandatsträger als potentielles Mordopfer markiert, handelt in einer tief unmenschlichen, strafbaren Weise und setzt sich bewusst gegen die Grundprinzipien unserer freien demokratischen Ordnung", sagte die Fraktion.
"Lieber Lars, wir stehen fest an deiner Seite!", schrieb Sozialsenator Cansel Kiziltepe (SPD) auf der Online-Plattform X. Düsteroft ist der Fraktionssprecher für Soziales, Pflege und Menschen mit Behinderungen. Auch das Senate zeigte Entsetzen: "Das ist ein abscheulicher Akt, der in keiner Weise zu rechtfertigen ist", sagte Sprecherin Christine Richter. "Angriffe auf Parlamentarier sind Angriffe auf die demokratische Gesellschaft als Ganzes."
Der Politiker entschied sich, eine Kundgebung zu veranstalten, um auf den Angriff aufmerksam zu machen und lud lokale Einwohner und Politiker ein. Das Ereignis sollte eine starke Botschaft gegen Gewalt senden und Einheit fördern.
Als Reaktion auf den Vorfall meldeten sich mehrere Parteimitglieder bei Düsteroft, um ihre Unterstützung und Solidarität auszudrücken und dass solche Aktionen in einer demokratischen Gesellschaft inakzeptabel sind.