Angesichts der Missbrauchsvorwürfe gegen den 1991 verstorbenen Essener Kardinal Franz Hengsbach hat ein Sprecher der Betroffenen die Entfernung eines Denkmals für den Pfarrer im Essener Dom gefordert. „Dieses Denkmal muss so schnell wie möglich verschwinden“, sagte Johannes Norpoth, Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, der Deutschen Presse-Agentur.
Außerdem solle das Bistum Essen verschwinden Auf einer Informationstafel am Grab des Pfarrgründers der Kirche wurden Missbrauchsvorwürfe gemeldet. Er weigerte sich jedoch, Hensbach an einen anderen Ort umzubetten. „Der Frieden des Todes gilt auch für mutmaßliche Missbrauchstäter“, sagte Noboth. Die Bistümer Essen und Paderborn gaben am Dienstag bekannt, dass sie „schwerwiegende“ Missbrauchsvorwürfe gegen Hensbach, den Gründer des Essener Bistums, untersuchen. Unter anderem soll er während seiner Amtszeit als Weihbischof von Paderborn eine 16-jährige Frau misshandelt haben. Ihm wurde auch ein weiterer Anschlag in Essen im Jahr 1967 vorgeworfen. Die Ermittlungen dauern an.
Nach all dieser Zeit sei es möglicherweise nicht mehr möglich, rechtssichere Beweise zu haben, sagte Noppers. Er forderte jedoch, dass die Kirche auch reagieren müsse, wenn solche Maßnahmen hinreichend begründet seien. „Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich keinen Grund, an der Plausibilität dieser Vorwürfe zu zweifeln“, sagte ein Vertreter der Betroffenen.
Eine faire Behandlung umfasst auch öffentliche Entschuldigungen von Beamten, die sich zuvor geweigert hatten, die Opfer anzuerkennen. Im Fall Paderborn wurden die Vorwürfe der mutmaßlich Betroffenen im Jahr 2011 als unglaubwürdig eingestuft. Bisher hat die junge Frau kein Geld erhalten. In einer Stellungnahme vom Dienstag sprach die Erzdiözese von „berechtigten Bedenken“ zum Fall der Frau und einem weiteren Fall.
Mitte Juli eröffnete das Erzbistum die neu gestaltete Krypta des Paderborner Doms. Auf Anregung von Missbrauchsopfern wurde nun eine Informationstafel eingerichtet, um an zwei ehemalige Erzbischöfe, Lorenz Kardinal Jaeger (1941-1973) und Johannes Joachim Kardinal Degen, Johannes Joachim Kardinal Degenhardt (1974-2002), wegen Fehlverhaltens im Umgang mit Sexualität zu erinnern Missbrauchsfälle durch Priester.