Hessens Sportminister Peter Beuth hält in der Debatte um eine neue Förderstruktur im Spitzensport die Spezialisierung auf aussichtsreiche Disziplinen für falsch. «Die Richtung haben das Bundesinnenministerium, der DOSB und zuletzt die Stiftung Deutsche Sporthilfe vorgegeben», erklärte der CDU-Politiker in einer Mitteilung am Samstag. «Doch schon heute ist absehbar, dass wir hier eine Richtungskorrektur vornehmen müssen. Denn bei der Förderung unserer deutschen Athletinnen und Athleten darf sich der Blick nicht auf einige wenige Sportarten verengen.»
Sicherlich müsse man stärker darauf schauen, dass das Geld effizient eingesetzt werde. «Das darf aber nicht dazu führen, dass einzelne Sportarten systematisch von Förderungen ausgeschlossen werden», sagte Beuth. Wenn es in diesem Jahr endlich gelingen würde, auch durch eine effektivere Gestaltung des Nachwuchsleistungssports die Bedingungen für Athleten zu verbessern und Potenziale besser auszuschöpfen, könne man in einigen Jahren «die Früchte unserer Arbeit» ernten.
Beuth reagierte damit auch auf Sporthilfe-Vorstandschef Thomas Berlemann, der sich in der Diskussion um die geplante Spitzensportreform dafür ausgesprochen, die Überlegung einer Fokussierung auf erfolgreiche Sportarten mit einzubeziehen. Bund und Länder arbeiten derzeit an einem Konzept für eine neue Förderstruktur des Leistungs- und Spitzensports.