- SPD will Reparaturhilfe in NRW: 50 Prozent vom Staat
Reparieren, nicht wegwerfen: Die SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen fordert die Landesregierung auf, ein Förderprogramm in Höhe von €10 Millionen einzurichten, um Reparaturkosten für Verbraucher zu co-finanzieren. Ein "Repair-Bonus NRW" sollte 50 % der oft sehr hohen Kosten übernehmen, wie Alexander Vogt, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, vorschlägt.
Die Förderung soll maximal €200 betragen. Es gibt bereits Beispiele für solche Programme in Sachsen und Thüringen sowie in den Nachbarländern Frankreich und Österreich.
Der "Repair-Bonus NRW" knüpft an eine Resolution der Europäischen Parliament an, die im April letzten Jahres zum "Recht auf Reparatur" verabschiedet wurde. Die Mitgliedstaaten haben zwei Jahre Zeit, mindestens eine Maßnahme zur Förderung von Reparaturen einzuführen.
50-prozentige Förderung für bestimmte Gerätegruppen
Laut SPD-Plänen soll die Förderung in Nordrhein-Westfalen online über ein Portal beantragt, ausgegeben und ausgezahlt werden können - auch auf Papier für Menschen ohne Internetzugang. Die 50-prozentige Förderung soll bestimmte Gerätegruppen wie Haushalts-, Garten- und Werkzeuggeräte, Klimageräte sowie Unterhaltungselektronik und Kommunikationsgeräte umfassen. Handwerksbetriebe, Reparaturwerkstätten oder Reparaturcafés könnten sich dann als Partnerbetriebe auf dem Online-Portal registrieren und ihre Reparaturdienstleistungen auflisten.
Ein solches Programm würde insbesondere Familien und Mehrpersonenhaushalte unterstützen, in denen Geräte stärker beansprucht werden, erklärte Vogt. Kleine und mittelständische Unternehmen und die Umwelt würden ebenfalls profitieren.
Beitrag zu mehr Umweltschutz
Laut Schätzungen der EU-Kommission könnten durch das Recht auf Reparatur und optimierte Abfallkreisläufe innerhalb von 15 Jahren europaweit Einsparungen von 18,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen, 1,8 Millionen Tonnen Ressourcen und 3 Millionen Tonnen Abfall erzielt werden.
In Sachsen wurden innerhalb von nur sechs Monaten nach Einführung des Reparaturbonus-Programms mehr als 45 Tonnen Elektroschrott eingespart, berichtete Vogt. Darüber hinaus konnten teilnehmende Handwerksbetriebe und Reparaturwerkstätten einen Umsatzanstieg von €2 Millionen verzeichnen.
Sachsen stellt €1,25 Millionen pro Jahr bereit. Die staatliche Förderung kann teilweise durch höhere Steuereinnahmen aufgrund der verbesserten Auftragslage der Unternehmen und über EU-Förderprogramme refinanziert werden, sagte Vogt.
Die SPD in Nordrhein-Westfalen fordert die Landesregierung auf, die SPD-Opposition in die Planung des €10-Millionen-Förderprogramms einzubeziehen, da sie glaubt, dass ihre Inputs von Nutzen sein würden.
Nach dem Erfolg von Reparaturbonus-Programmen in Sachsen, Thüringen, Frankreich und Österreich schlägt die SPD einen 'Repair-Bonus NRW' vor, der eine 50-prozentige Förderung für bestimmte Gerätegruppen wie Haushalts-, Garten-, Werkzeug-, Klimageräte, Unterhaltungselektronik und Kommunikationsgeräte bietet.