Finanzen - SPD und IG Metall fordern Lockerung der Schuldenbremse
Die IG Metall Bayern und die SPD-Fraktion des Bayerischen Landtags fordern eine Lockerung der Schuldenbremse sowohl im Bund als auch in den Freiländern. Die Schuldenbremse sei für einen scheinbaren Investitionsstau bei Straßen, Schienen, Brücken, Schulen und Wohnungsbau verantwortlich, sagte IG-Metall-Landesleiter Horst Ott am Donnerstag in München. Aus Sicht von Florian von Brunn, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, brauchen Deutschland und Bayern kluge Reformen, um sich für die Zukunft zu rüsten.
Von Brun betonte, dass die notwendigen Verbesserungen nicht mit der Portokasse bezahlt werden könnten. Investitionen sind wichtig, um Arbeitsplätze in der Industrie zu erhalten, die Energiewende von Windkraft, Übertragungsleitungen und Geothermie auszubauen und den Eisenbahnverkehr umzugestalten. Sinnvoll ist auch die Subventionierung günstigerer Energiepreise. „Kreditfinanzierte öffentliche Investitionen in gute Infrastruktur und Zukunftstechnologien lohnen sich, weil sie zu mehr Wachstum und Wohlstand führen.“
Ott sagte, die Schuldenbremse hindere Deutschland und Bayern daran, große Herausforderungen zu bewältigen. „Das würde das Wirtschaftswachstum verlangsamen und künftigen Generationen Folgekosten auferlegen. Die Schuldenbremse schafft also Schulden – das ist lächerlich.“ Das Land stehe an einer Weggabelung: „Entweder wir investieren jetzt massiv in die industrielle Transformation und sichern so unsere.“ Wohlstand, oder wir würden lieber sparen und zusehen, wie die Industrie verschwindet und Arbeitsplätze verloren gehen.“
CSU und CDU lehnen jede Änderung der Schuldenbremse entschieden ab. Ohne eine Bundesabstimmung könnten Bundestag und Bundesrat jedoch nicht die für eine Verfassungsänderung erforderliche Zweidrittelmehrheit erreichen.
„In Deutschland beschäftigen sich mehr Experten mit der Frage, wie die Schuldenbremse des Grundgesetzes umgangen werden kann, als mit der Frage, wie man durch höhere Wirtschaftsleistung höhere Steuereinnahmen erzielen kann. Das ist völlig falsch, dpa-Finanzminister Albert Füracker (CSU) sagte: „Wir als Land müssen endlich überdenken, was wir tun können, damit die Steuereinnahmen wieder steigen und wieder Geld in die Staatskassen fließt.“ "
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich gegen eine grundsätzliche Reform der Schuldenbremse gewehrt, jüngst aber angekündigt, im nächsten Jahr eine Teilreform durchzuführen. Aufgrund der enormen Staatsverschuldung Deutschlands wurde die Schuldenbremse 2009 im Grundgesetz verankert.
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Quelle: www.stern.de