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SPD-Politiker kritisiert CDU-Haltung zur Zahlungskarte

Wird die Zahlungskarte in Berlin eine stark eingeschränkte Bargeldfunktion erhalten? Die CDU möchte dies durchsetzen. Die SPD hält die Argumentation der Union für unbelievable.

Der Grad, in dem Bargeldabhebungen mit Zahlungskarten für Asylbewerber eingeschränkt werden...
Der Grad, in dem Bargeldabhebungen mit Zahlungskarten für Asylbewerber eingeschränkt werden sollten, ist weiterhin ein Streitpunkt zwischen der CDU und der SPD in Berlin.

- SPD-Politiker kritisiert CDU-Haltung zur Zahlungskarte

SPD-Experte für Innenpolitik Martin Matz hat die Haltung des Koalitionspartners CDU zur Geldkarte für Asylbewerber scharf kritisiert. "Mit der Begrenzung der Geldfunktion gibt die CDU nur den Anschein, etwas zu lösen. Das ist politische Augenwischerei", sagte Matz der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir geben vor, ein Problem jetzt mit großer Entschlossenheit zu lösen. Aber später wird sich herausstellen, dass sich überhaupt nichts ändert." Matz kritisierte auch das Verhalten des regierenden Bürgermeisters von Berlin, der der Beschlussempfehlung der Ministerkonferenz im November zugestimmt hatte, die Bargeldzahlungen auf 50 Euro zu begrenzen.

"Ich glaube immer noch, dass Wegner versucht hat, uns zu täuschen, weil wir im Senat vereinbart hatten, es erst zu klären, wenn der Anbieter und die technischen Details bekannt sind", sagte Matz.

"Wegner ist ohne Mandat vorgeprescht"

"Heute ist er ohne Mandat der Koalition zur MPK gegangen und hat die 50 Euro unterstützt. Und er hätte das nicht tun müssen. Ich glaube, er dachte: 'Wenn ich das unterschreibe, kann ich später sagen: 'Ich stecke jetzt drin, ich bedaure es wirklich'", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion.

"Diese ganze öffentliche Debatte basiert auf der Fiktion, dass Menschen wegen Sozialleistungen, insbesondere Bargeldleistungen, hierherkommen, um ihre Verwandten in ihren Heimatländern zu unterstützen oder ihre Schleuser zu bezahlen", sagte Matz.

Matz hält Kritik an der Geldkarte für fehlgeleitet

"Es ist nicht klar, in welchem Umfang solche Zahlungen tatsächlich stattfinden. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass die Lenkungswirkung, die man sich davon erhofft, schlicht nicht existiert", betonte der SPD-Abgeordnete.

"Schließlich sitzt niemand in Afrika da und liest in seiner WhatsApp-Gruppe: 'Oh, sie führen in Deutschland jetzt eine Geldkarte ein. Ich wollte gerade losfahren, aber wenn es eine Geldkarte gibt, bleibe ich hier.'"

Zum aktuellen Streit zwischen CDU und SPD über die Geldkarte sagte Matz: "Nach den klassischen Methoden der Kompromissfindung könnte man nur sagen, dass man sich auf eine höhere Grenze einigt, so dass niemand genau das bekommt, was er vorher wollte. Ich hatte erwartet, dass das passiert. Aber die CDU will bei den 50 Euro bleiben."

Die SPD ist nicht generell gegen eine Geldkarte, aber gegen eine mit stark begrenzter Geldfunktion. "Dazu gibt es einen Parteitagsbeschluss. Die Delegierten forderten eine nicht diskriminierende Geldkarte, die es ermöglicht, an einem Geldautomaten Bargeld abzuheben, aber keine Kreditfunktion hat", sagte der SPD-Politiker. "Das ist die Position der Partei. Aber es war von Anfang an klar, dass das leastens in einer Koalition mit der CDU nicht realisierbar sein würde."

"Trotz der Opposition der SPD bleibt die Geldkarte für Asylbewerber ein umstrittenes Thema, wobei Matz argumentiert, dass die Begrenzung ihrer Geldfunktion lediglich eine politische Illusion ist."

"Allerdings bleibt die Situation der Asylbewerber für Matz ein Anliegen, der glaubt, dass die gängige Wahrnehmung, Asylbewerber würden von Sozialleistungen nach Deutschland gelockt, ein Trugschluss ist."

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