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SPD arbeitet an Infrastrukturoffensive

SPD-Spitze
SPD-Chef Lars Klingbeil (l), Co-Chefin Saskia Esken, Bundeskanzler Olaf Scholz (2.v.r.) und Generalsekretär Kevin Kühnert.

Die SPD-Spitze will auf ihrer Jahrestagung eine Offensive gegen die deutsche Infrastruktur starten. Der Parteivorstand will in Beratungen mit Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD) am Sonntag und Montag einen Beschluss mit dem Titel „Deutschlands starke Infrastruktur“ verabschieden, der unter anderem eine stärkere Förderung von Zukunftstechnologien, eine bessere Investitionssicherheitsplanung und mehr staatliches Engagement bei der Energieförderung beinhaltet oder Kommunikationsnetze.

Neben der Bewältigung der aktuellen Krise müssen künftige Probleme aktiv angegangen werden, heißt es in der sechsseitigen Beschlussvorlage der Parteispitze, die der Deutschen Presse-Agentur vorgelegt wurde. „Das erfordert ein Comeback der Infrastrukturpolitik des 21. Jahrhunderts.“ Planfeststellungsverfahren beschleunigen und Bürokratie abbauen. „Wer in Deutschland nachhaltige Infrastruktur ausbauen oder Zukunftsinvestitionen tätigen will, muss darauf nicht jahrelang warten.“

SPD-Chef Lars Klingbeil wird als erstes Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven die Empfangsstation sein , das als positives Beispiel für die Eröffnung im Dezember aufgeführt ist, wurde fertiggestellt – weniger als zehn Monate, nachdem Bundeskanzler Scholz den Bau im Bundestag angekündigt hatte. „Dieses Tempo der Modernisierung unserer Infrastruktur wünsche ich mir jetzt in allen Bereichen“, sagt Klingbeil vom Deutschen Redaktionsnetzwerk, „wir brauchen dieses neue deutsche Tempo in allen Bereichen.“

Förderung der Zukunftstechnologie Bedürfnisse

Der Resolutionsentwurf definiert nicht nur Eisenbahnen, Straßen oder Energieleitungen als Infrastruktur, sondern auch Bildungssysteme von der Kindertagesstätte bis zur Universität, die öffentliche Verwaltung oder das Gesundheitswesen. Konkret bedarf es einer besseren Finanzierung von Zukunftstechnologien, etwa durch den verstärkten Bau von Halbleiter- oder Batterieproduktionsanlagen. Um Infrastrukturinvestitionen zu vereinfachen, muss das europäische Beihilferecht reformiert werden. Die europäischen Industriestrompreise sollten dazu beitragen, die Wettbewerbsbedingungen in Europa auszugleichen.

Der Staat muss mehr Verantwortung für die Netzinfrastruktur übernehmen. „Die Energie der Zukunft braucht die Netze der Zukunft: Der Staat muss daher Rahmenbedingungen für den Bau von Pipelines, Speicherkapazitäten und Kraftwerken entwickeln, für eine Gesamtkoordination und gegebenenfalls finanzielle Anreize sorgen“, heißt es in dem Dokument. Für Schiene und Straße müsse das Ziel lauten, dass Deutschland „die modernste und gleichzeitig nachhaltigste Verkehrsinfrastruktur in Europa“ habe.

An diesem Sonntag findet in der Parteizentrale in Berlin eine Klausurtagung des SPD-Vorstands statt. Neben der Infrastrukturoffensive die Vorbereitungen auf die vier Landtagswahlen in diesem Jahr, die Europawahl 2024 sowie die interne und externe Kommunikation der Partei.

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