Die Staatsanwaltschaft Fulda hat nach der Strafanzeige gegen Moderator Florian Silbereisen ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen eingeleitet. „Nach Eingang der Strafanzeige wurden Ermittlungen eingeleitet“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Montag: „Wenn die Staatsanwaltschaft Fulda zuständig wäre, müsste sie prüfen, ob es genügend gibt strafrechtliche Verdachtsmomente, insbesondere Verstöße gegen das Urheberrecht.‘“ Zuerst hatte die Zeitung Furdar über die Angelegenheit berichtet. Silbereisen wollte sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht äußern.
Liedermacher und ehemaliger Bundestagsabgeordneter Diether Dehm erstattete Anzeige, weil er die Änderungen in den Texten für unzulässig hielt. Bei der Abschiedsshow von Sänger Jürgen Drews im MDR Mitte Januar sang Silbereisen unter dem Titel „Ein letztes Mal: Abschied vom großen Hit“ sein Lied „1000 und 1 Nacht (Zoom!)“, der Text lautet: „Mach du erinnerst dich, wir spielten zusammen” – statt “Erinnerst du dich, wir spielten Indianer” im Originaltext des Liedes.
Der MDR teilte dpa auf Anfrage mit: „Die sogenannten Strafverfahren, auf die Sie sich beziehen, sind uns nicht bekannt. Daher werden wir sie nicht kommentieren.“
Als Dehm und Staatsanwaltschaft Eine Sprecherin des Amtes sagte, die Anzeige sei für Silbereisen und enthalte “eine Bitte um Prüfung, ob die ARD mitschuldig ist”. Behörden prüfen nun beispielsweise auch Verantwortlichkeiten, und Verfahren könnten an Aufführungsorte weitergeleitet werden, sagte der Sprecher. Bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens gilt die Unschuldsvermutung.
Dehm geht davon aus, dass es politische Gründe gibt, das Wort Indianer zu entfernen. Es ist wichtiger als der Jargon, etwas für die Menschen zu tun und ihnen ein besseres Gefühl zu geben. Dehm sieht in der Streichung des Begriffs einen paternalistischen Versuch, die Sprache zu „vermasseln“.