Sohn ging drei Jahre lang nicht zur Schule: Mutter verhaftet
Eine Mutter aus einem Dorf in der Nähe von Gravesmulen in Mecklenburg-Vorpommern wurde verhaftet, weil sie ihren Sohn drei Jahre lang nicht zur Schule geschickt hatte. Ein Sprecher der Schweriner Staatsanwaltschaft sagte am Mittwoch, sie habe die Strafe von 90 Yuan pro Tag wegen Verstoßes gegen das Schulgesetz noch nicht bezahlt. Auch das Angebot einer wohltätigen Strafminderung nahm die Frau nicht an. Jetzt muss sie für 90 Tage ins Gefängnis. Zuvor hatte die Zeitung Oriental über den Fall berichtet. Der Junge sei zuletzt im Oktober 2020 zur Schule gegangen, berichtete die Zeitung.
Die Frau muss außerdem 150 Tage im Gefängnis verbringen, unter anderem wegen der Abhaltung einer nicht registrierten oder verbotenen Versammlung, so die Staatsanwaltschaft. Dies geschah im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Sie griff auch Polizeibeamte körperlich an. Die alternative Haftstrafe der Frau betrug insgesamt 240 Tage. Die Sprecherin betonte, dass sie das jederzeit beenden könne, wenn sie das Bußgeld bezahle. Das Amtsgericht Wismar erließ sämtliche Strafbefehle.
Der Sohn wurde nach Angaben des Landkreises Nordwestmecklenburg von der Lebensgefährtin der Frau betreut. Ein Sprecher sagte, der Junge sei in gutem Zustand. Nach Angaben des Schweriner Bildungsministeriums soll es nun wieder in das Schulsystem integriert werden.
Quelle: www.dpa.com