Söder fordert Baustopp für das Bürogebäude des Ministerpräsidenten
Angesichts der Haushaltskrise fordert Bayerns Kanzler Markus Söder (CSU) von der Bundesregierung konzertierte Sparmaßnahmen – etwa eine geplante Erweiterung des Kanzleramts. „Wenn die Deutschen also meinen, sie müssten viel sparen, dann hat die Politik meines Erachtens berechtigt, zu sagen, dass wir jetzt große Investitionen zurückfahren“, sagte Söder am Donnerstag in Ingolstadt. Dadurch könnten etwa 1 Milliarde Euro eingespart werden.
Der Plan zur Erweiterung des Büros des Premierministers steht seit langem in der Kritik. Das Sandsteingebäude mit rund 400 Büros wird nach Schätzungen der Regierung vom vergangenen Herbst rund 177 Millionen Euro mehr kosten als ursprünglich geplant. Als die Entscheidung für den Neubau im Jahr 2019 fiel, lag das Budget bei 600 Millionen Euro.
Damit wird das zusätzliche Gebäude teurer sein als das eigentliche Kanzleramtsgebäude, das 2001 bezogen wurde und vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) entworfen wurde. Im vergangenen Sommer verteidigte Bundeskanzler Olaf Schulz (SPD) den Neubau öffentlich. „Ich glaube, dass diese Planung, die schon lange vorbereitet wurde und nun schon sehr weit fortgeschritten ist, abgeschlossen werden muss“, sagte er. Aus Sicht der Regierung ist der Neubau notwendig, da die Belegschaft des Büros des Premierministers in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gewachsen ist.
Söder betonte, dass die Kantone den Bund klar vor der aktuellen Haushaltslage gewarnt hätten. „Dies ist eine nationale Krise, die ausgerufen werden muss“, sagte er. Er erkannte auch das Potenzial, den Bürgern Geld zu sparen und Heizgesetze durchzusetzen.
Quelle: www.dpa.com