Konflikte - Soder besuchte einen zerstörten Kibbuz unweit des Gazastreifens
Rund zwei Monate nach Ausbruch des Gaza-Krieges will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag einen Kibbuz in einem militärischen Sperrgebiet nahe dem Gazastreifen besuchen. Den genauen Namen wollte der Ministerpräsident des Landes zunächst nicht nennen und verwies auf die sicherheitspolitischen Spannungen im Land.
Auf dem Programm steht dann ein Besuch der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem, bevor später am Nachmittag politische Gespräche mit Präsident Itzhak Herzog stattfinden. Im Kibbuz hofft Söder auch auf eine Spende zur Unterstützung von Projekten, die jungen Menschen in Grenzgebieten helfen, die durch Hamas-Terroranschläge traumatisiert wurden.
Ende November besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Kibbuz, der von der Hamas angegriffen und weitgehend zerstört wurde. Der Krieg in Gaza wurde durch einen Angriff auf mehrere Siedlungsgemeinden am 7. Oktober ausgelöst. Bei beispiellosen Angriffen an der Grenze kamen mehr als 1.200 Menschen ums Leben.Israel begann daraufhin mit massiven Luftangriffen und startete seit Ende Oktober eine Bodenoffensive in der Region. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden rund 18.000 Menschen getötet und mehr als 49.200 verletzt.
Nach eigener Aussage wollte Söder den Besuch nutzen, um seine Solidarität mit Israel und der Haltung der Regierung zum Gaza-Krieg auszudrücken. „Selbstverständlich sprechen wir auch den Menschen im Gazastreifen und den zivilen Opfern unser Mitgefühl aus“, sagte er vor dem Aufbruch. „Dennoch glauben wir, dass Israel das Recht hat, sich zu verteidigen, und dass es jetzt notwendig ist, der Sicherheit Priorität einzuräumen.“
Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN), der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Lage in Gaza immer katastrophaler. Der israelische Angriff zerstörte die meisten Gebäude und eine große Zahl der Opfer soll Zivilisten gewesen sein. Vor Kriegsbeginn lebten mehr als 2 Millionen Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche, in dem von Israel blockierten Gebiet, das nur wenig größer als München ist.
Soder hofft auf ein Treffen mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen am Mittwochabend. Begleitet wurde er von Botschafter Steffen Seibert und einer kleinen Delegation. Söder hofft, am Freitag nach Bayern zurückkehren zu können.
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Quelle: www.stern.de