Sinkende Verbraucherpreise in China sind ein Warnsignal
Deflation, das Gegenteil von Inflation, beschreibt einen Rückgang des gesamten Preisniveaus. Genau das passiert derzeit in China. Die Verbraucher profitieren – Experten sagen jedoch, dass dies Anlass zur Sorge gibt.
Chinas Wirtschaft stürzte im November weiter in die Deflation. Das Beijinger Statistikamt gab bekannt, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 % gesunken seien, der stärkste Rückgang seit drei Jahren. Das bedeutet, dass die chinesischen Verbraucherpreise den zweiten Monat in Folge im deflationären Bereich lagen.
Das Preisniveau sank stärker, als die meisten Ökonomen vorhergesagt hatten. Die Erzeugerpreise fielen im November gegenüber dem Vorjahr deutlich um 3 %.
Deflation ist das Gegenteil von Inflation und bezeichnet einen Rückgang des Gesamtpreisniveaus. Ein allgemeiner Preisverfall tritt auf, wenn Verbraucher in Erwartung weiterer Preisrückgänge ihre Einkäufe reduzieren und so Umsätze, Gewinne und Investitionen des Unternehmens dämpfen. Die meisten Ökonomen glauben, dass eine Deflation für die wirtschaftliche Entwicklung gefährlicher ist als kleine Preiserhöhungen.
Auf den ersten Blick profitieren Verbraucher, weil sie weniger für Waren und Dienstleistungen bezahlen. Allerdings übt eine Deflation häufig auch Druck auf die Unternehmensgewinne aus, was zu Risiken wie Gehaltskürzungen oder Entlassungen führt. Beobachter gehen davon aus, dass die seit Oktober anhaltende Deflation vor allem ein Zeichen wirtschaftlicher Schwäche ist. Insbesondere die aktuelle Immobilienkrise hat das Verbrauchervertrauen vieler Chinesen beeinträchtigt.
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Quelle: www.ntv.de