Windsurfer Sebastian Kördel hat bei der Segel-WM in Den Haag die Silbermedaille gewonnen. Das einzige Edelmetall für die Segelnationalmannschaft feierte der entthronte Weltmeister, der beste WM-Teilnehmer des German Sailing Teams in Den Haags Hafenarena Scheveningen. «Ich bin glücklich! Das war meine erste Segelweltmeisterschaft mit allen Olympiaklassen. Ich bin froh, dass ich eine Medaille für Deutschland holen konnte», sagte Kördel.
Am Samstag hatte sich der 32 Jahre alte iQFoil-Windsurfer aus Radolfzell zunächst mit Rang zwei im Halbfinale für den Endlauf qualifiziert, obwohl er kurz vor Rennbeginn bremsen musste, um einen Frühstart zu vermeiden. Im finalen Dreikampf mit dem dominierenden Niederländer Luuc van Opzeeland und dem Italiener Nicolo Renna hatte Kördel dann auf das falsche Material gesetzt. Als der Wind kurz vor dem Start unerwartet deutlich abnahm, war der 1,91 Meter große Kördel zu langsam. Als der Italiener sich im Finale aber in einer Wendemarke verfing, konnte Kördel noch vorbeiziehen und Platz zwei hinter dem neuen Weltmeister van Opzeeland erobern.
«Es ist mein vierter zweiter Platz in diesem Jahr. Aber: Jedes Mal war jemand anderes vor mir. Meine Konstanz ist also gut», sagte Kördel. Auf die Frage zu seinen Aussichten für die Olympischen Spiele 2024, bei der die iQFoil-Windsurfer Premiere feiern, sagte der Top-Athlet vom Norddeutschen Regatta Verein: «Ich denke schon, dass ich in Marseille zu den Top-Kandidaten im Kampf um eine Goldmedaille zählen werde, auch wenn bei uns immer viel passieren kann.»
Schon einen Tag vor Schluss des neuntägigen Nordseegipfels der Olympiasegler ist klar: Die Segelnationalmannschaft hat schlechter abgeschnitten als erhofft: Mit einmal Silber und weiteren vier Top-Ten-Platzierungen, zu denen die 470er-Mixed-Crews drei beitrugen, blieben die deutschen Segler hinter den eigenen Erwartungen zurück. Philipp Buhl verpasste am Samstag den Einzug ins Medaillenrennen der Ilca-7-Flotte als Zwölfter knapp. Auch der Berlinerin Julia Büsselberg gelang der Finaleinzug als 13. nicht. Auf der Haben-Seite stehen sechs von zehn frühzeitig gesicherte Nationenstartplätze für die olympischen Segelregatta 2024.