Siemens Energy: Windkraftgeschäft spart 400 Millionen
Der angeschlagene Energietechnologiekonzern Siemens Energy hofft, durch eine Umstrukturierung die Kosten in seinem defizitären Windkraftgeschäft deutlich senken zu können. Die geplante Strukturvereinfachung der Windkrafttochter Siemens Gamesa werde bis zum Geschäftsjahr 2025/26 (Ende September) rund 400 Millionen Euro einsparen, teilte das Unternehmen am Dienstag auf seinem Kapitalmarkttag in Hamburg mit. Vorstandschef Christian Bruch hatte letzte Woche angekündigt, dass Siemens Gamesa in diesem Jahr wieder die Gewinnschwelle erreichen soll, zwei Jahre später als ursprünglich geplant.
Siemens Gamesa hat mit Qualitätsproblemen bei seinen Landturbinen, Anlaufschwierigkeiten bei Schiffssystemen (Offshore) und deutlich höheren Kosten zu kämpfen. Verkauf der neuen 5. Bestellungen sollten selektiver angenommen werden. Deshalb rechnete Siemens Energy zunächst mit geringeren Auftragsvolumina für seine Windenergiesparte. Siemens Energy rechnet in diesem Geschäftsjahr mit einem weiteren Milliardenverlust. Gamesa möchte sich auf bestimmte Regionen und Produkte konzentrieren. Wie Gamesa-Chef Jochen Eickholt erklärt, ist Europa der Kernmarkt.
Siemens Energy hat letzte Woche seine Ziele für 2025/26 festgelegt. CEO Bruch priorisiert den Turnaround von Gamesa. Darüber hinaus sollen Netzwerktechnologie und Branchentransformation für eine bessere Rentabilität sorgen.
Der Konzern kämpft mit Schwierigkeiten im Windkraftgeschäft, die Siemens Energy im vergangenen Geschäftsjahr Milliardenverluste bescherten. Die übrigen Geschäfte rund um Gas, Netze und industrielle Transformation schnitten deutlich besser ab. Die Siemens Energy AG geht mit einem großen Auftragsbestand voran. Doch um dieses Problem lösen zu können, braucht das Unternehmen Geld – in Form von Garantien. Letzte Woche hat sich Siemens Energy mit Banken und dem Bund auf Auftragsgarantien geeinigt. In diesem Zusammenhang hat der Bund von Banken eine Garantielinie in Höhe von 12 Milliarden Euro mit einer Garantiesumme von 7,5 Milliarden Euro erhalten.
Quelle: www.dpa.com