Siemens Energy schlägt negative Zahlen: 2024 soll Gewinne bringen
Einen Tag nach der Bürgschaft des Bundes meldete Siemens Energy einen Rekordverlust. Der Verlust von knapp 4,6 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr war der mit Abstand größte in der jungen Geschichte des Energietechnologiekonzerns. Grund sind Probleme im Windkraftgeschäft, das die Bilanzen der Energiekonzerne schon oft durcheinander gebracht und im letzten Geschäftsjahr seinen Höhepunkt erreicht hat. Trotz ihres anhaltenden Drucks erwartet das Münchner Unternehmen ab Oktober beim Umsatz einen Gewinn von 1 Milliarde Euro im Geschäftsjahr 2024.
Aber auch das Windkraftgeschäft wird profitabel sein. Kumulierte Verluste im Jahr 2024: Vor Sondereffekten rechnet der Konzern mit Verlusten von rund 2 Milliarden Euro. Das übrige Geschäft läuft hingegen solide, kann aber die Verluste im Windkraftbereich nicht ausgleichen.
„Es war ein äußerst herausforderndes Jahr für Siemens Energy, in dem zwei Drittel unserer Geschäfte profitabel wuchsen und ihre Jahresziele erreichten oder übertrafen“, betont CEO Christian Fracture. Anders sieht es in der Windkraftbranche aus. „Hier geht es darum, Kosten zu senken, Verträge auszuwählen und die Produktivität zu steigern, während wir gleichzeitig an der Lösung von Problemen arbeiten.“
Die Nachfrage nach Siemens-Energieprodukten ist weiterhin hoch. Im letzten Geschäftsjahr beliefen sich die Auftragseingänge auf 50 Milliarden Euro, rund ein Drittel mehr als im Jahr 2022. Der Rückstand stieg um ein Siebtel auf 112 Milliarden.
„Starke Wachstumsbeschleunigung“
„Die derzeit hohe Nachfrage nach unseren Produkten bringt auch Herausforderungen mit sich“, sagte Bruch. „Wir freuen uns daher sehr, dass wir nach sehr konstruktiven Gesprächen gemeinsam mit allen Beteiligten eine gute Lösung zur Sicherung unseres Wachstums gefunden haben, das die Energiewende deutlich beschleunigt hat.“
Am Dienstag teilte das Bundesministerium mit Die Wirtschaftsabteilung der Energieabteilung erzielte einen Durchbruch in ihrem Kampf um die Sicherung eines Siemens-Energieberichts. Kernstück ist eine Bürgschaft des Bundes über 7,5 Milliarden Euro. Beteiligt sind auch die ehemalige Muttergesellschaft Siemens, Privatbanken und andere Akteure. Insgesamt sind 15 Milliarden Euro garantiert. Darüber hinaus wird Siemens Energy einen Anteil von 18 % an Siemens India Limited an Siemens verkaufen. Durch die Abspaltung von der Siemens AG im Jahr 2020 hält der Energiekonzern weiterhin einen Anteil von 24 %. Der Umsatz soll bei 2,1 Milliarden Euro liegen.
Quelle: www.dpa.com