Weil sie eine rechte Parole aus einem Auto gerufen haben sollen, ermittelt die Polizei gegen Angehörige der Feuerwehr in Gundelsheim (Landkreis Heilbronn). Eine entsprechende Strafanzeige der Stadt Gundelsheim sei am Donnerstag eingangen, teilte eine Polizeisprecherin am Freitag in Heilbronn mit. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen richteten sich derzeit gegen Unbekannt, sagte die Sprecherin. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht. Zuerst hatte die «Heilbronner Stimme» berichtet.
Die Feuerwehrleute sollen Mitte Juli auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung aus einem Mannschaftswagen heraus «Sieg Heil» gerufen haben, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Beschuldigten seien sofort vom Dienst freigestellt worden. Man habe mit ihnen das Gespräch gesucht, dabei seien die Vorwürfe aber nicht ausreichend entkräftet worden, hieß es weiter. Deshalb habe die Stadt Anzeige erstattet.
«Es herrscht große Einigkeit, dass Vorwürfe, die den gelebten Werten von Stadt und Feuerwehr widersprechen, aufgeklärt werden müssen», heißt es in einer Mitteilung von Bürgermeisterin Heike Schokatz (parteilos).
Einen ähnlichen Vorfall hatte es Mitte Juli in Leonberg (Landkreis Böblingen) gegeben. Über den Lautsprecher eines Feuerwehrfahrzeugs sollen Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr dort rechtsradikale Parolen verbreitet haben. Gegen fünf Männer im Alter von 23 bis 36 Jahren wird deswegen nach wie vor ermittelt.