Teures Sicherheitsnetz - Selbstbehalte, ERG-Tarife, Grunddeckung: So sparen Sie bei der Versicherung
Viele Menschen möchten ein Sicherheitsnetz haben. Für deutsche Verbraucher bedeutet dies, dass sie grundsätzlich gut versichert sind. Laut einer Statistik der deutschen Versicherungswirtschaft schließt der Durchschnittsbürger mehr als fünf Versicherungsverträge ab und zahlt dafür mehr als 2.600 Euro pro Jahr. Aber wenn es um Versicherungen geht, ist mehr nicht unbedingt besser. Wenn Sie ein paar Dinge optimieren, können Sie normalerweise viel sparen. Und trotzdem den richtigen Versicherungsschutz aufrechterhalten.
Dies können Sie mit diesen sechs Tipps erreichen:
Kündigung unnötiger Verträge
Kathrin Gotthold, Versicherungsexpertin bei Consumer Consulting, sagte, diese Tarife kosteten in der Regel nur ein paar Euro im Monat, was möglicherweise der Grund dafür sei, dass Verbraucher sie so gerne abschließen: Egal, ob es sich um Mobiltelefone, Brillen oder Haustiere handelt Das sind überflüssige Finanztipps. „Das wird Verbrauchern oft in Geschäften eingetrichtert. Man sollte prüfen, ob man diesen Schutz wirklich braucht.“ Bei Versicherungen gehe es eigentlich darum, existenzielle Schäden abzusichern, die Verbraucher nicht aus eigener Tasche bezahlen können. Ein kaputtes Handy oder ein defekter Fernseher können Schaden anrichten, gefährden jedoch in der Regel nicht Ihre finanzielle Existenz. Verbraucher können daher ohne Bedenken von solchen Verträgen zurücktreten.
Regelmäßiger Austausch
Das ist das ultimative Spargeheimnis. „Verbraucher sollten ihre Versicherungsunterlagen zur Hand nehmen und einmal im Jahr ihre Versicherungsprämien überprüfen. Durch einen Vertragswechsel kann man oft viel Geld sparen“, sagte Gotthold. Der Klassiker ist die Kfz-Versicherung, bei der Anbieter in der Wechselsaison im Herbst nach Kunden suchen. Neukunden erhalten oft bessere Konditionen als treue Kunden. Wenn Sie nicht wechseln möchten, können Sie zumindest die Angebote Ihrer Mitbewerber nutzen, um bessere Konditionen auszuhandeln. Viele Unternehmen sind beteiligt.
Sinnvoll sei es auch, regelmäßig einen Blick auf andere Policen zu werfen, rät der Versicherungsexperte: „Bei der Haftpflicht zum Beispiel werden Neuverträge auf jeden Fall günstiger. Unter dem Strich hat sich die Situation über die Jahre deutlich verbessert.“ Neue Tarife Oftmals werden Schäden versichert, die im alten Vertrag nicht vorgesehen waren. Zum Beispiel bei der privaten Haftpflichtversicherung: Aktuelle Policen bieten in der Regel höhere Deckungssummen und decken auch Schäden durch Drohnen ab.
Dem Selbstbehalt zustimmen
Wer jeden Schaden finanziell entschädigen muss, hat vor allem bei Kleinschäden eine höhere Hürde bei der Inanspruchnahme einer Versicherung. Diese Berechnung erfolgt nach dem Selbstbehalt. Jeder Versicherungsfall, den ein Kunde einem Versicherungsunternehmen meldet, verursacht administrativen Aufwand und damit Kosten. Dadurch können Unternehmer Geld sparen und dadurch ihre Beiträge reduzieren.
Selbstbehalte sind in vielen Haftpflichttarifen, privaten Krankenversicherungen oder Kfz-Versicherungen üblich. Dadurch können Kunden ihre Beiträge deutlich reduzieren. Finanztip hat errechnet, dass ein Beitrag von 300 Euro beispielsweise in der Kfz-Teilkaskoversicherung die Prämie im Durchschnitt um fast ein Drittel reduziert. „Jeder Kunde sollte prüfen, wie viel es wert ist“, rät Gotthold. Der Eigenanteil sollte nicht zu hoch angesetzt werden. Gerade in der privaten Krankenversicherung, wo die Selbstbehalte sehr hoch sind, können die Kosten ansonsten für manche Versicherte unerschwinglich werden.
Zahle jährlich
Kunden zahlen gerne monatlich für teurere Versicherungen, etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder Autoversicherungen. Es lohnt sich, zu Beginn des Jahres eine einmalige Spendenüberweisung vorzunehmen. „Die Reduzierung beträgt nur wenige Prozentpunkte. Aber auch Kleinvieh kann für Chaos sorgen. Alle Verträge summieren sich zu einer gewissen Ersparnis“, so der Experte.
Ich bin mit übermäßigem Schutz nicht einverstanden
Ob Comfort, Premium oder Plus: Die meisten Versicherungstarife bieten auch Varianten mit besonders hohem Schutz an. Gotthold empfiehlt jedoch, noch einmal zu prüfen, ob zusätzliche Leistungen tatsächlich benötigt werden. Verbraucherschützer argumentieren beispielsweise, dass eine Kfz-Unfallversicherung unnötig sei. Wenn es beispielsweise um die Hausratversicherung geht, ist die Zahlung bei einigen Tarifen nach einem Kabinendiebstahl teurer als bei anderen. Natürlich brauchen Sie es nicht, wenn Sie nicht oft zur See fahren. Manchmal reicht der Grundschutz eines guten Tarifs aus, um eine ausreichende Absicherung zu gewährleisten. Der Blick auf die Details ist für die Bewertung von entscheidender Bedeutung.
Paare und Familienverträge
Einige dramatische Situationen im Leben können Ihren Versicherungsbedarf verändern. Deshalb sollten Versicherte im Falle einer Hochzeit, Geburt oder eines ähnlichen Ereignisses immer ihren Versicherungsschutz prüfen. Manchmal kann man sich sogar im Nachhinein eine Police sparen. Zum Schutz der gesamten Familie gibt es eine Hausratsteuer, eine Haftpflichtversicherung und eine Rechtsschutzversicherung. Eine Heiratsurkunde ist hierfür nicht erforderlich.
Das Paar kann dann einen der beiden Verträge kündigen. „Sobald Sie eine gemeinsame Adresse haben, gilt für die jüngere der beiden Policen ein Sonderkündigungsrecht. Die andere muss dann in eine Familienpolice umgewandelt werden“, rät Gotthold. Insgesamt ist dies in der Regel günstiger als zwei separate Verträge.
Dieser Artikel wurde zuerst in Capital veröffentlicht
Lesen Sie auch:
- Wind und Sonne: Netzkosten sollen gerechter verteilt werden
- Die EU will die Preisobergrenze für russische Ölexporte verschärfen
- Haushaltskrise: Steigende Strompreise drohen
- Die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und MSC Port macht Fortschritte
Quelle: www.stern.de