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Sein Onkel war unter "Arschloch" auf seinem Handy gelistet - Schmelzofenmörder europaweit gesucht

Onkel ermordet und dann verbrannt: Ein brutaler Mord hat Italien jahrelang in Atem gehalten. Der Täter wurde zwar verurteilt, aber nicht einen einzigen Tag inhaftiert. Nun ist der Sohn des Unternehmers verschwunden. Wohin ist er verschwunden?

Italien: Giacomo Bozzoli wird 2022 vor Gericht gestellt. Für den Mord an seinem Onkel Mario Bozzoli...
Italien: Giacomo Bozzoli wird 2022 vor Gericht gestellt. Für den Mord an seinem Onkel Mario Bozzoli wurde er bereits dreimal zu lebenslanger Haft verurteilt. Als das oberste Gericht, der Kassationsgerichtshof in Rom, das Urteil in letzter Instanz bestätigte und die Polizei daraufhin versuchte, ihn in seinem Haus am Gardasee abzuholen, tauchte der 39-Jährige zusammen mit seiner Lebensgefährtin und seinem Sohn unter. Giacomo Bozzoli wird nun in ganz Europa mit einem internationalen Haftbefehl gesucht.

Internationaler Haftbefehl - Sein Onkel war unter "Arschloch" auf seinem Handy gelistet - Schmelzofenmörder europaweit gesucht

Am 8. Oktober 2015, um 19.18 Uhr, einem donnerstagabend, erhebte sich in der italienischen Gemeinde Marcheno aus dem Schornstein des Gießereibetriebs Bozzoli eine seltsame Wolke. Wahrscheinlich war dies der Augenblick, in dem innerhalb eines Schmelzofens der Leichnam des Unternehmenschefs, Mario Bozzoli, verbrannt wurde. Nur wenige Minuten zuvor hatte er sich mit seiner Frau über den Abendessenplan beraten. Seither ist jede Spur von ihm verschwunden. Auch in der Schmelze blieb nichts übrig – nicht überraschend, given die arbeitsintensiven Bedingungen und die extremen Temperaturen.

Dieses Verbrechen hat Italien nahezu neun Jahre lang beschäftigt, insbesondere in den letzten Tagen. Seit Anfang des Monats ist der Verurteilte, der drei Mal wegen des Mordes an Bozzoli und seiner Verbrennung in der Schmelze verurteilt wurde, sein Onkel Giacomo, verschwunden. Als das Oberste Gericht, die Cassation Gerichtshof in Rom, das Urteil bestätigte und seine Verhaftung anordnete, waren der 39-jährige und seine Freundin und sein Sohn bereits untergetaucht.

Europasuch

Jetzt sucht man Giacomo Bozzoli in ganz Europa mit internationalem Haftbefehl. Ein Hinweis führt uns über Frankreich nach Spanien. Andere vermuten aufgrund familiärer Bindungen, dass der reiche Unternehmersohn nach den Balkanen geflüchtet ist. Manche halten auch Deutschland für eine Zielregion: Der letztmals ähnlich verfolgte Flucht eines Italieners, der seine Ex-Freundin in Norditalien ermordet hatte, endete in Leipzig auf der A9 Autobahn im November.

In Haft war der Verurteilte nie eingesessen. Er hat nie zugegeben. Im Gerichtsverfahren hatte er behauptet, sein Onkel geliebt zu haben. Drei Gerichte kamen jedoch zu dem Schluss, dass Giacomo Bozzoli der Täter war. Er hatte eine "hartnäckige und ungebrochene Hasstatt" gegenüber seinem Onkel, nach den Gerichtsaufzeichnungen, weil er glaubte, dass dieser hinter ihnen die Gelder veruntreut hatte. In seinem Telefon hatte er seinen Onkels Telefonnummer als "Hirnloch" gespeichert.

Italien: Trotz Verurteilung niemals in Haft

Nach Angaben der Ermittler halfen zwei Arbeiter Giacomo Bozzoli, den Leichnam des Opfers in die Schmelze zu transportieren, direkt nach dem Verbrechen. Einen von beiden fanden die Ermittler sechs Tage später in einem Wald tot. Er hatte sich möglicherweise mit einem Zyanid-Kapsel verschluckt – wahrscheinlich Selbstmord. In seinem Haus fanden die Ermittler 5000 Euro Bargeld, wahrscheinlich eine Belohnung. An Anklage wegen Beihilfe zum Mord gegen den anderen Arbeiter wird bald erwartet.

Außer dem üblichen Interesse an solch einer Verfolgung wachsen Kritik an den Behörden, weil Giacomo Bozzoli seit jeher auf der Flucht war und niemand daran dachte, dass er sich durch das Verstecken verurteilter Sätze entziehen könnte. Ein Onkel, Andrea Rozzini, kommentierte dies kurz: "Er hatte neun Jahre, um alles vorzubereiten." Die Behörden verteidigen sich, indem sie feststellen, dass der Verurteilte immer zu Gerichtsverhandlungen erschien.

Marbella: Ein Spur führt nach Marbella

Ein Hinweis führt uns nach Marbella, Spanien, wo die Bozzoli-Familie ein Villenbesitz hat. Die spanischen Polizei ist auf Hohe Alert, und die italienischen Behörden haben Hilfe in der Suche nach dem Flüchtigen angefordert. Das Villa, in einer abgelegenen Lage, wird genau überwacht. Die Spur von Giacomo Bozzoli und seinen Komplizen bleibt unbekannt, aber die Ermittlungen fortgesetzt.

Die Nachbarn am Gardasee berichteten, dass sie Bozzoli, seine Freundin und ihr achtjähriger Sohn seit über zwei Wochen nicht gesehen hatten. Das Haus war am 1. Juli leer, als die Polizei anwesend war. Die Ermittler blieben mit Rechnern und Laptops übrig. Später kamen Nachrichten von Spanien, dass ein Paar mit den entsprechenden Dokumenten in Marbella bis zum 30. Juni ein Haus gemietet hatte. Aber das könnte auch eine Täuschung sein.

Daniele Colossi, der Vater von Bozzolis Freundin, appelliert jetzt an ihn, sich zu stellen. "Diese Situation reißt mir das Herz heraus," Colossi sagte im Fernsehen. "Ich hoffe, dass er es auf seine Seite macht, aber vor allem für den Willen meiner Tochter und meines Enkelkindes, so bald wie möglich." Nach Angaben der Ermittler wird spekuliert, dass Bozzoli noch einmal seinen Sohn am 8. Juli, dem Montag, im Freiheit feiern und sich dann stellen möchte. Der Geburtstag ist.

Diese Annahme ist jetzt wahr geworden: Die Freundin und das Kind von Bozzoli kehrten aus Frankreich nach Italien mit dem Zug am Freitag zurück. Die Frau gab in ihrer ersten Vernehmung an, durch den letzten Verurteilungssatz ihres Partners einen Schock erlitten und ihre Erinnerung verloren, sowie ihr Telefon. Aber noch keine Spur von Giacomo Bozzoli selbst.

  1. Trotz Giacomo Bozzolis Verurteilung wegen Mordes an Mario Bozzoli und seiner Verschleppung in Italien hat die Suche nach ihm in Europa ausgedehnt, einschließlich vermuteter Versteckplätze in Spanien und den Balkan-Ländern, aufgrund von Familienbanden.
  2. Die Ermittlungen ergeben, dass Giacomo seinen Onkel in der Ofenmitte mit Hilfe von zwei Arbeitern sofort nach dem Verbrechen befördert hat, was den Anklagepunkt des Beihilfe zum Mord gegen einen von ihnen auslöst.
  3. Kritik richtet sich gegen die italienischen Behörden, weil sie trotz der Verurteilung und des Verschwindens von Bozzoli nicht in der Lage waren, ihn festzunehmen. Darüber beriet sich Andrea Rozzini, der Onkel, mit den Behörden.
  4. Die Bozzoli-Familie besitzt eine Villa in Marbella, Spanien, an der die italienischen Behörden um Hilfe bitten, um Giacomo und seine Komplizen zu lokalisieren. Die Villa wird eng überwacht, und das Familien-SUV wurde am 23. Juni nach Frankreich gefahren.
  5. Daniele Colossi, der Vater der Partnerin von Bozzoli, hat sich an ihn gewandt, um sich für seine Frau und seinen Enkel zu sorgen, da Bozzolis neunter Geburtstag am 8. Juli naht.
  6. Ein Hinweis in dem Fall ist zutreffend geworden, denn die Freundin und das Kind von Bozzoli kehrten am Freitag aus Frankreich mit dem Zug zurück, wobei die Frau sich auf den Tod ihres Partners infolge seiner Verurteilung zum lebenslangen Gefängnisstrafen erinnern konnte. Allerdings bleibt Giacomo Bozzoli selbst versteckt.

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