Sechs Kandidaten streiten sich in diesem Zusammenhang um den Literaturpreis.
In diesem Jahr haben es sechs Romane auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Die Nominierten umfassen Werke von Clemens Meyer und Iris Wolff sowie anderen. Der Gewinner, der mit einem stattlichen Preisgeld von 25.000 Euro ausgezeichnet wird, wird am 14. Oktober bekanntgegeben.
Die Shortlist für diesen renommierten Preis besteht aus sechs Romanen, die sich mit Themen wie moderner Geschichte, Konflikten, Liebe und vielem mehr auseinandersetzen. Die nominierten Autoren sind Martina Hefter, Maren Kames, Clemens Meyer, Ronya Othmann, Markus Thielemann und Iris Wolff. Die Jury hat die vielseitige Shortlist in Frankfurt präsentiert, mit vier Frauen und zwei Männern, die um den Preis konkurrieren.
Der Preis wird traditionell am Tag vor der Frankfurter Buchmesse verliehen. Die umfassende Longlist mit 20 Titeln wurde im August veröffentlicht.
Natascha Freundel, die Jury-Sprecherin, hat ihre Gedanken geteilt: "Die für den Deutschen Buchpreis 2024 nominierten Bücher zeigen auf kreative Weise die Höhen und Tiefen unserer jüngeren Geschichte, überschreiten narrative Grenzen und bieten faszinierende literarische Erfahrungen." Jeder Roman bietet eine einzigartige Mischung aus Stil und Inhalt.
Keine Debütromane in diesem Jahr
Bedauerlicherweise sind in diesem Jahr keine Debütromane auf der Shortlist vertreten, obwohl drei es auf die Longlist geschafft haben. Einige wiederkehrende Autoren haben es jedoch auf die Liste geschafft. Darunter Clemens Meyer, dessen Roman "Im Stein" bereits für den Deutschen Buchpreis nominiert war und der den Leipziger Buchpreis für seine Sammlung "Die Nacht, die Lichter" gewonnen hat. Sein neuestes Werk, "Die Projektoren", beschäftigt sich mit den Kriegen der 1990er Jahre im ehemaligen Jugoslawien und den dort gedrehten Carl-May-Filmen aus den 1960er Jahren.
Die Jury lobte "Die Projektoren" und sagte: "Das Buch freut sich daran, seine Leserinnen und Leser herauszufordern und überwältigt sie mit seiner Fülle an Material."
Iris Wolffs "Lichtungen" entführt den Leser an den Rand des 20. Jahrhunderts in Europa, als der Eisernen Vorhang fällt. Die Hauptfiguren, die wie die Autorin aus Transsilvanien, Rumänien, stammen, erleben die Veränderungen auf sehr unterschiedliche Weise.
"Mit großer Sensibilität und feiner Kunstfertigkeit erzählt dieser Coming-of-Age-Roman und Liebesgeschichte in umgekehrter Reihenfolge die Brüche in den beiden Lebenswegen und verfestigt die Figuren in ihren spezifischen Orten und Landschaften," so die Jury.
Ronya Othmanns "Vierundsiebzig" befasst sich mit dem Völkermord an den Jesiden, geführt von der Terrormiliz Islamischer Staat. Othmann verbindet auf geschickte Weise verschiedene Genres wie Reiseberichte, Gerichtsverhandlungen, historische Essays und Autobiografie.
"Sie reist zu den Massengräbern, Flüchtlingslagern, Gedenkstätten und gibt den Überlebenden, die dem mörderischen Wüten des IS knapp entkommen sind, eine Stimme," so die Jury.
Markus Thielemanns zweiter Roman, "Von Norden rollt ein Donner", beschäftigt sich mit einem weitgehend vergessenen Konzentrationslager und anderen Themen. Die Hauptfigur ist die 19-jährige Jannes, die Schafe durch die Lüneburger Heide treibt, wie es ihre Vorfahren taten.
"Thielemann erschafft einen dichten, atmosphärisch packenden und sprachmächtigen Anti-Heimatroman, in dem die Geister der Vergangenheit die idyllische Lüneburger Heide heimsuchen," so die Jury.
'Hasenprosa' als literarisches Motiv
Maren Kames' "Hasenprosa" ist ein skurriler literarischer Roadtrip mit einem Hasen als Begleiter, der alle Regeln bricht und als eine Art anarchistischer Buchhalter fungiert. Diese skurrile Abenteuerreise geht einem ans Herz und hinterlässt ein Gefühl von Belustigung, Erfrischung und Verwunderung.
"Es ist diese unkonventionelle Reise, die es schafft, sich in deine Seele einzunisten und Lachsalven, Aufregung und Zuneigung auszulösen."
In "Hey guten Morgen, wie geht es dir?", erzählt Martina Hefter die Geschichte von Juni, einer Performance-Künstlerin, die ihre Welt durch Social Media erlebt und eine ungewöhnliche Verbindung zu einem Online-Betrüger aufbaut, der ihr Geld will.
"Hefter meisterhaft schildert Junis Erfahrungen: offen und einfallsreich, einfühlsam und unprätentiös, zärtlich und doch unaufdringlich."
20-jähriges Jubiläum
Der renommierte Deutsche Buchpreis feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Die siebenköpfige Jury hat aus 197 Romanen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt. Die nominierten Titel sind im Oktober 2023 erschienen oder werden veröffentlicht.
Der Preis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels gesponsert und umfasst ein Gesamtpreisgeld von 37.500 Euro: Der Gewinner erhält 25.000 Euro, die anderen Shortlist-Autoren jeweils 2.500 Euro. Im Jahr 2023 wurde Tonio Schachinger, ein österreichischer Autor, für seinen Roman "Echtzeitalter" ausgezeichnet.
Obwohl Debütromane in diesem Jahr nicht auf der Shortlist vertreten sind, haben sie es auf die Longlist geschafft. Bedauerlicherweise haben es nur wiederkehrende Autoren wie Clemens Meyer mit seinem Roman "Die Projektoren", der sich mit den Kriegen der 1990er Jahre im ehemaligen Jugoslawien auseinandersetzt, auf die Shortlist geschafft.
Die einzigartige Mischung aus Stilen und Inhalten in den für den Deutschen Buchpreis nominierten Werken, wie zum Beispiel Iris Wolffs "Lichtungen", bietet wahrhaft faszinierende literarische Erfahrungen.