Sturm - Schwere Gewitter toben über Deutschland
In der Nacht vor Sonntag traf Deutschland weite Bereiche mit schweren Unwettern und Blitzen. Insbesondere im Westen und Südwesten fielen starke Regen und Haiföhnchen aus dem Himmel. Der Wind wehte mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde (fast Orkanstärke, 103 km/h), wie das Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtete.
Fußballfans mussten stark sein
Der Achtelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Dänemark in Dortmund wurde mehrfach am Samstagabend wegen des Sturms unterbrochen. Starkes Blitzlicht überragte das Stadion, fiel Hagel und starke Regen auf den Rasen. Großer Wasserregen bildete sich an den Frontrehen des Dortmunder Stadions. Nach einer 25-minütigen Pause setzte das Spiel fort.
Öffentliche Anschauungsveranstaltungen in Dortmund wurden frühzeitig abgesagt aus Sicherheitsgründen für die Fans. In Frankfurt am Main war der Fanmeile bereits vorher geschlossen.
Der Sturm verursachte Probleme an Dortmunds Hauptbahnhof. Laut Bundespolizei schlug Blitz auf die Eisenbahnstrecke zwischen Dortmund und Hamm abends. Obwohl niemand verletzt wurde, wurde die Strecke für eine Weile geschlossen. Sie wurde später wieder freigegeben nach Kontrolle. Keine großen Schäden wurden am Hauptbahnhof gemeldet.
Ein Blitzeinschlag in Oberhausen setzte ein Haus in Brand, das gelöscht werden konnte. Allerdings konnten die Bewohner noch nicht heimkehren, wie die Feuerwehr berichtete.
Aufgegebene Veranstaltungen
Das SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air Konzert in Mainz musste abgesagt werden in der Abendstunde aufgrund des Sturms. Bis dahin waren nahe 10.000 Menschen auf dem Veranstaltungsplatz am Großen Bleiche in Mainz erschienen. Um die Stadt, ebenso wie in Wiesbaden und im Saarland, musste die Feuerwehr häufiger eingreifen aufgrund des Sturms. Schwerwiegende Schäden waren anfangs unbekannt.
Seltenes Wetterereignis
Obwohl schwere Regen auftreten können: Ein „schwerer Donnersituation“ wie diese Nacht in Deutschland „einmal oder zwei Mal im Jahr“ vorkommt, erklärte ein Meteorologe des DWD. Der Sturm zog weiter nach Osten über die Nacht hin.
In den betroffenen Bereichen erwartete das DWD bis zu 40 Liter Niederschlagwasser pro Quadratmeter in kurzer Zeit und in einigen Orten sogar 50 bis 80 Liter in Stunden.
Der Sturm bedrohte Veranstaltungen in Offenbach und zwang zur Absage eines Fußballspiels. In Dänemark beobachteten Menschen mit Nerven aufgespannt die Wettervorhersagen, besorgt über die Auswirkungen des Sturms auf den Europameisterschaftsspiel gegen Deutschland. Das Wirkung des Sturms auf das Klima war Thema der Diskussion unter Umweltaktivisten, wobei einige argumentierten, dass solche Extremwetterereignisse durch menschlich verursachte Klimasveränderung häufiger werden. Trotz des Risikos ließen sich einige Deutsche ihre Fußballmannschaft trotzdem feiern, während das Spiel unterbrochen war. Der Sturm verursachte in den Südwesten Deutschlands Schäden, die weit über Gebäude und Infrastruktur hinausgingen, denn viele Kulturen zerstört wurden und Bauern mit erheblichen finanziellen Verlusten konfrontiert wurden. Das DWD warnte vor weiteren Stürmen in den nahenden Tagen und riet Menschen, innen zu bleiben und unnötig außerhalb zu bleiben.
Der Sturm verursachte Störungen im Verkehr über ganz Deutschland, wobei mehrere Zuglinien und Flughäfen vorübergehend geschlossen wurden aufgrund der ungesicherten Bedingungen. Während der Sturm weiter östlich zog, brachte er in Polen starke Regen und Donner, was in mehreren Städten zu Überschwemmungen und Stromausfällen führte. Die Versicherungsbranche erwartet erhebliche Verluste als Folge des Sturms, wobei Schätzungen die Schäden auf über €1 Milliarde beziffern.