zum Inhalt

Schwarz-Grünes Bündnis sieht nach Urteil Haushaltsnotstand im Norden

Droht in Schleswig-Holstein eine Haushaltsnotlage? Das zumindest wollen CDU und Grüne im Landtag beschließen. Eine gängige Praxis im Norden ist umstritten, ja sogar fragwürdig.

Der Plenarsaal im schleswig-holsteinischen Landtag..aussiedlerbote.de
Der Plenarsaal im schleswig-holsteinischen Landtag..aussiedlerbote.de

Schwarz-Grünes Bündnis sieht nach Urteil Haushaltsnotstand im Norden

Nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts stellten CDU und Grüne fest, dass sich das Land Schleswig-Holstein in einer Haushaltsnotlage befinde. Wie die Fraktionschefs Tobias Koch (CDU) und Lese Petersdotter (Grüne) am Donnerstag bekannt gaben, hofft die Koalitionsfraktion, bei der Landtagssitzung nächste Woche einen Notantrag einbringen zu können, um den diesjährigen Haushalt in den Notstand zu versetzen. „Die Folgen der Krisen der vergangenen Jahre werden auch in diesem Jahr anhalten und sich auch auf die Haushaltslage des Landes im Jahr 2023 auswirken.“ Das Parlament solle gemäß der Landesverfassung einen besonderen Ausnahmezustand ausrufen.

In Schleswig-Holstein gibt es seit vielen Jahren eine gängige Praxis der Zweckbindung von Mitteln, beispielsweise für Impulsmaßnahmen für den Straßenbau. Nach Ausbruch der neuen Corona-Epidemie hatte der Landtag im Jahr 2020 einen neuen Corona-Notkredit in Höhe von bis zu 5,5 Milliarden Euro genehmigt, die Kreditsumme jedoch später gekürzt. Das Parlament genehmigte außerdem Notkredite in Höhe von insgesamt 1,4 Milliarden Euro für die Ukraine. „Notkredite dürfen nicht als Rücklage entnommen werden, sondern mehrere Jahre in Rücklagen und Sondervermögen verbleiben“, sagte Gaby Schäfer, Leiterin des Landesrechnungshofs, der Deutschen Presse-Agentur nach dem Karlsruher Richterurteil.

Das Bundesverfassungsgericht hat am Mittwoch die Umverteilung von 60 Milliarden Euro im Bundeshaushalt 2021 für verfassungswidrig und ungültig erklärt. Die Bundesregierung darf Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise nicht für den Klimaschutz verwenden. Dies könnte große Auswirkungen auf den sogenannten Klima- und Transitionsfonds haben, aus dem die Bundesregierung zahlreiche Förderprojekte finanzieren will, darunter den Ersatz alter Öl- und Gasheizungen.

Quelle: www.dpa.com

Kommentare

Aktuelles