Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hat die wirtschaftliche Bedeutung der geplanten Intel-Ansiedlung für Europa hervorgehoben. «Es geht darum, dass nicht nur Deutschland, sondern Europa mithalten muss», sagte Schulze am Mittwochabend im Mitteldeutschen Rundfunk. Die «wesentlichen Investitionen» im Chipsektor würden weiterhin in den USA und Asien getätigt, aber man müsse dringend aufholen. Die geplanten Investitionen seien daher «dringend nötig».
Aus Kreisen der Bundesregierung hieß es am Donnerstagmorgen, dass Intel mehr Fördergeld wolle. Statt der zugesagten 6,8 Milliarden Euro benötige das US-Unternehmen nun 10 Milliarden. Aus Sicht der Bundesregierung sei das schwer vorstellbar, die Gespräche liefen aber noch. Die Wirtschaftsministerien im Bund und in Sachsen-Anhalt wollten entsprechende Medienberichte zu den erhöhten Fördersummen nicht bestätigen. Zunächst hatte das «Handelsblatt» darüber berichtet.
Laut Medienberichten hält Intel die zusätzlichen Milliarden wegen der gestiegenen Energie- und Baupreise in Deutschland für notwendig. Außerdem wolle das Unternehmen eine neuere Technologie einsetzen als ursprünglich geplant.
Im März 2022 hatte Intel bekannt gegeben, dass in Magdeburg ab 2027 Chips der neuesten Generation produziert werden sollen. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei Halbleiterwerke gebaut werden, mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen. 17 Milliarden Euro sollte das Investment kosten. Im Zuge dessen hatte der Bund eine Förderung in Höhe von 6,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt – vorbehaltlich einer Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch die EU. Diese soll im Sommer 2023 kommen.