Schultz fordert Verlässlichkeit der Regierung
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulz (CDU) forderte die Bundesregierung auf, die Wirtschaft verlässlicher zu machen. „Ich glaube, dass Intel kommt“, sagte Schulz am Donnerstag bei einer Debatte über die ostdeutsche Wirtschaft im Berliner Bundestag. Er vertraute auf die Worte von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), um Großinvestitionen zu unterstützen. Sorgen bereitet ihm eher der heimische Mittelstand.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat angekündigt, in den kommenden Monaten keine Bescheide für regionale Wirtschaftsförderungszuschüsse mehr ausstellen zu können. Hintergrund ist der von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) angekündigte Haushaltsstopp. Hier brauche es laut Schultz eine schnelle Lösung für den Mittelstand.
Die Linke im Bundestag hat kürzlich in einer Sitzung Bundeskanzler Scholz aufgefordert, nach dem Haushaltsbeschluss milliardenschwere Finanzierungsgarantien für angekündigte Industrieansiedlungen im Osten zu geben. „Der Osten braucht umfassende wirtschaftspolitische Unterstützung durch die Bundesregierung“, sagte der linke Gesetzgeber Soren Perlman. So sagte der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), die Bundesregierung stehe zu ihrem Engagement zur Unterstützung der Halbleiterindustrie.
Von der Budgetsperre sind vor allem mittelständische Unternehmen betroffen
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts besteht eine große Lücke in den Finanzen des Bundes. Das Gericht erklärte die Umverteilung von Covid-Krediten im Wert von 60 Milliarden Euro aus dem Haushalt 2021 in den Klima- und Transformationsfonds für ungültig. Mit dem Geld werden Klimaschutzprojekte und staatliche Fördermittel für den Aufbau von Fabriken finanziert. Der US-Chiphersteller Intel plant den Bau einer neuen Chipfabrik in Magdeburg. Die Investitionssumme beträgt rund 30 Milliarden Euro, der Staat hofft, etwa 10 Milliarden Euro beisteuern zu können. 2027 sollen in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts die ersten Chips produziert werden.
Wirtschaftsminister Schulz sagte, die Menschen in Ostdeutschland könnten stolz auf ihre Leistungen sein. Die Situation ist heute eine andere als vor 20 oder 30 Jahren. Sie müssen niemandem mehr sagen, dass er sein Heimatland verlassen muss, um Arbeit zu finden. Ostdeutschland hatte große Aussichten.
Quelle: www.dpa.com