Schulpolitik „ausreichend“: Quereinstieg entscheidend
In einer neuen Umfrage erhielt die bayerische Schulpolitik von der eigenen Schulleitung lediglich ein ausreichendes Zeugnis: Im Durchschnitt bewerteten Schulleiter die Politik mit der Note 4,2, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Forsa-Umfrage hervorgeht. 34 % gaben der Schulpolitik die Note 5 von 10 und 7 % gaben ihr sogar die perfekte Note 6. Insgesamt ist das etwas besser als der letztjährige Durchschnittswert von 4,6 und entspricht in etwa dem Landesdurchschnitt von 4,3.
Die Umfrage zeigt auch: Aufgrund des Lehrermangels sind Schulen zunehmend auf Quereinsteiger angewiesen – in Bayern sogar stärker als bundesweit. Drei Viertel (78 %) aller Schulverwaltungen im Freistaat beschäftigen derzeit Lehrkräfte ohne Lehrbefähigung – bundesweit sind es laut Umfrage 66 %.
Dieser Anteil ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, wie aus der Forsa-Befragung von mehr als 1.300 Schulleitern im ganzen Land, davon rund 250 in Bayern, hervorgeht. Im Jahr 2021 gaben 54 % der Schulleitungen in Bayern an, Quereinsteiger einzustellen. Die Ergebnisse der Umfrage gab der Verband für Erziehung und Bildung (VBE) am Freitag auf einer Schulleitungskonferenz in Düsseldorf bekannt.
Nach wie vor sehen 61 Prozent der Schulleitungen in Bayern den Lehrermangel als ihr größtes Problem, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr (71 Prozent). Ein Viertel (28 %) nannte Inklusion und Inklusion als größte Schwierigkeit in der Schule. Jeder fünfte Schulleiter (22 %) beklagte sich über hohe Arbeitsbelastung, Zeitmangel und Bürokratie.
Schulleitungen wurden auch gefragt, worüber sie sich derzeit am meisten gestresst fühlen. Wie bereits im letzten Jahr berichteten nahezu alle befragten Schulleitungen von einer Zunahme der Verwaltungsarbeit (98 %) und einem erweiterten Aufgabenspektrum (97 %).
Trotz des Drucks haben insgesamt 87 Prozent der befragten Schulleitungen in Bayern ihren Job wirklich oder einigermaßen gern – letztes Jahr waren es insgesamt 78 Prozent, wie die Umfrage ergab. Nur 12 % der Menschen sind heute nicht bereit oder sehr unwillig, zur Arbeit zu gehen.
Quelle: www.dpa.com