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Schonung zu Weihnachten: Mehr als 90 Häftlinge vorzeitig entlassen

Es ist schon fast Tradition: In den Wochen vor Weihnachten werden Häftlinge vorzeitig entlassen. Die Maßnahme ist nicht unumstritten. Die sogenannte Weihnachtsamnestie verschaffte den Gefangenen wertvolle Zeit.

Blick auf den alten Zellenblock der Tyger Correctional Facility..aussiedlerbote.de
Blick auf den alten Zellenblock der Tyger Correctional Facility..aussiedlerbote.de

Schonung zu Weihnachten: Mehr als 90 Häftlinge vorzeitig entlassen

Einen Monat vor Heiligabend wurden im Rahmen einer sogenannten Weihnachtsamnestie die ersten Berliner Kriminellen vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Nach Angaben der Justizverwaltung des Senats haben in diesem Jahr mehr als 90 Insassen davon profitiert. Nach aktuellen Daten ist diese Zahl deutlich niedriger als in der Vergangenheit. Nach Angaben des Justizministeriums wurden über Weihnachten im vergangenen Jahr 170 Verurteilte vorzeitig freigelassen. 141 wurden in den Jahren 2021 und 2020 veröffentlicht, 170 wurden Anfang 2019 veröffentlicht.

Einen Grund nannte das Justizministerium zunächst nicht. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass es sich lediglich um vorläufige Zahlen handele. Die endgültige Bilanz der sogenannten Weihnachtsamnestie wird erst Anfang 2024 veröffentlicht.

Teilnahmeberechtigt ist nur, wer nicht negativ auffällt

Der Zweck der vorzeitigen Entlassung besteht darin, den Gefangenen, die ohnehin zu Beginn des Jahres entlassen worden wären, eine angenehme Feier zu bereiten und ihnen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu helfen. Die Voraussetzungen sind streng: Anspruchsberechtigt sind nur Insassen, die durch die Haftzeit nicht negativ beeinflusst wurden und keine langen Haftstrafen abgesessen haben. Außerdem muss sichergestellt sein, dass sie ein Dach über dem Kopf haben. In diesem Jahr sind Berliner Häftlinge, deren Entlassung zwischen Mitte November und Anfang Januar 2023 vorgesehen war, ins Wanken geraten.

Nach Angaben der Justiz saßen die meisten vorzeitig entlassenen Straftäter wegen Diebstahls im Gefängnis (24). In anderen Fällen handelte es sich um Betrug (16), bei dem es sich in den meisten Fällen um Personen handelte, die ohne Fahrschein in Bussen oder Bahnen fuhren. Dazu gehörten Beleidigungen (6), Drogendelikte (6) oder Fahren ohne Fahrerlaubnis (4).

Es wird davon ausgegangen, dass die meisten Gefangenen im Haidrin-Gefängnis festgehalten werden. Nach Angaben der Justizbehörden kommen dort 25 Männer und in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee 23 Männer zur vorzeitigen Entlassung in Betracht.

Auch in den meisten anderen Bundesländern werden Häftlinge pünktlich zu Weihnachten vorzeitig entlassen. Den damaligen Daten zufolge waren im vergangenen Jahr bis Mitte Dezember mehr als 1.000 Kriminelle im ganzen Land vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Bayern wird zum Jahresende grundsätzlich nie eine Begnadigung aussprechen.

Quelle: www.dpa.com

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