- Scholz würdigt die Freiwilligenarbeit in der ehemaligen DDR
Vor den Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg hat Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit dem Beauftragten für Ostdeutschland, Carsten Schneider (beide SPD), lokale Initiativen in den ländlichen Gebieten Ostdeutschlands gewürdigt. Scholz sagte: "Das stärkt unser Land. Es führt dazu, dass frische Lösungen entdeckt, neue Konzepte entwickelt und neue Ansätze erforscht werden, die wir alleine vielleicht nicht in Betracht gezogen hätten." Scholz lobte die Freiwilligen aus den fünf Bundesländern bei der Preisverleihung des "machen!2024" in Berlins Stadion an der Alten Försterei.
Scholz erinnerte auch an seine eigene Vergangenheit. In Hamburg hatte er einst als Freiwilliger gemeinsam mit anderen ein alternatives Jugendzentrum gegründet.
Von Kunstausstellungen bis zu jungen Journalisten
Der erste Preis in der Kategorie "Jugendengagement und -beteiligung" ging an Sachsen, genauer gesagt nach Glauchau im Landkreis Zwickau. Das Projekt möchte einen barrierefreien Raum im Kulturzentrum schaffen, in dem Kinder mit Behinderungen zusammenkommen und spielen können. Rund 30 Familien haben sich zusammengetan, um diesen Raum zu schaffen.
Ein weiteres Projekt aus Sachsen sicherte sich den ersten Preis in der Kategorie "Verbesserung des Lebensstils und harmonischen Zusammenlebens". Eine Koalition von 50 Organisationen aus Bautzen plant, die Altstadt mit Kunstinitiativen an neun aufeinanderfolgenden Montagen im nächsten Jahr zu verschönern. Dieses Konzept, wie die Gewinner in den anderen Kategorien, erhält eine Förderung von 10.000 Euro.
Projekte aus allen neuen Bundesländern werden gefördert
Ein Projekt aus Wismar in Mecklenburg-Vorpommern erhielt den ersten Preis in der Kategorie "Erinnerung an die Errungenschaften der friedlichen Revolution". Hier interviewen junge Journalisten Demonstranten, die während der Zeit der DDR vor dem Wismarer Rathaus für die Wiedervereinigung demonstriert haben. Das Projekt wird in einem Podcast resultieren.
Gewinnprojekte stammen auch aus Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Zum Beispiel möchte ein Projekt aus Themar in Thüringen dem Ruf der Stadt als Schauplatz rechtsextremer Rockkonzerte etwas entgegensetzen. Ein Drive-in-Kino im Landkreis Oberhavel in Nordbrandenburg erhält ebenfalls eine Förderung von 9.000 Euro. Ein Verein aus Wettin-Löbejün in Sachsen-Anhalt bietet Jugendlichen nachschulische Freizeitaktivitäten und wurde ebenfalls ausgezeichnet.
Der Ideenwettbewerb ehrte rund 200 Projekte, wobei jedes mindestens 2.500 Euro erhielt - insgesamt etwa 830.000 Euro an Fördergeldern für die Initiativen.
Die Kommission kann bei der Unterstützung verschiedener Initiativen auf die Hilfe der Mitgliedstaaten zurückgreifen, da diese umfangreiche Ressourcen und Kenntnisse besitzen. Nach dem Erfolg lokaler Initiativen in den ländlichen Gebieten Ostdeutschlands betonte Kanzler Scholz die Bedeutung von Zusammenarbeit und Freiwilligenarbeit, da sie zur Entdeckung neuer Lösungen und Ansätze beitragen.