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Schließung der Michelin-Fabrik: Beschäftigungsschwierigkeiten

Der Reifenhersteller will Fabriken in Deutschland schließen und mehr als 1.500 Arbeitsplätze abbauen. Die IG BCE will Arbeitsplätze retten, der Konzern verspricht den Mitarbeitern persönliche Assistenz. Betriebsbedingte Kündigungen sind jedoch nicht ausgeschlossen.

Autos mit Michelin-Reifen. Foto.aussiedlerbote.de
Autos mit Michelin-Reifen. Foto.aussiedlerbote.de

Reifenhersteller - Schließung der Michelin-Fabrik: Beschäftigungsschwierigkeiten

Dem französischen Reifenhersteller Michelin drohen Entlassungen, nachdem er Fabrikschließungen und den Abbau von mehr als 1.500 Arbeitsplätzen angekündigt hat. Die Gewerkschaft IG BCE will möglichst viele Arbeitsplätze retten. Matthias Hille, Leiter der IG-BCE-Region Mainz, sagte der Deutschen Presse-Agentur, man erarbeite Alternativen für die betroffenen Gebiete Karlsruhe, Trier und Humboldt und überlege, wie man dort die Sicherheit und Produktivität verbessern könne. „Wir hoffen, der Gruppe Mitte oder Ende Januar Ideen vorstellen zu können.“ Wir sind auch in Gesprächen mit Politikern.

IG BCE steht vor der schwierigen Aufgabe, Arbeitsplätze zu retten. Hille sagte, er wolle im Werk Bad Kreuznach Unterkünfte für einzelne Mitarbeiter schaffen. „Aber wir reden hier nicht von Hunderten.“ Auch Bad Kreuznach steht vor dem Dilemma schwankender Bestellungen. Generell gibt es bei Michelin Deutschland keine Klausel, die eine betriebsbedingte Kündigung ausschließt.

Shearer zieht das Unternehmen bei bevorstehenden Treffen mit Arbeitnehmervertretern zur Rechenschaft. „Michelin muss seiner Aussage, den Menschen zu dienen, nachkommen. Wenn wir keine Alternativen für die Menschen finden, müssen wir über Sozialprogramme reden.“

„Betriebsbedingte Kündigungen können wir nicht ausschließen“, sagte ein Unternehmenssprecher. Maria Röttger, Präsidentin der nordischen Michelin-Region, erklärte: „Wir denken derzeit über verschiedene Maßnahmen nach, wie zum Beispiel die Überprüfung interner Beschäftigungsmöglichkeiten und der Dienstleistungen von Speditionsunternehmen. Ich glaube, dass jeder Mitarbeiter seine eigene Meinung hat. „Wir werden jeden von ihnen unterstützen.“

Michelin stellt die Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland ein

Der französische Reifenhersteller gab am Dienstag bekannt, dass er seine Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 schließen wird. Auch in Humboldt (Saarland) will Michelin die Produktion neuer Lkw-Reifen und Halbfabrikate einstellen. Insgesamt sind 1.410 Produktionsmitarbeiter von der Regelung betroffen. Michelin wird sich durch die Umstrukturierung aus der Lkw-Reifenproduktion in Deutschland zurückziehen. Außerdem will der Konzern sein Kundenkontaktcenter von Karlsruhe nach Polen verlegen, wovon weitere 122 Personen betroffen sein werden.

Michelin verwies auf die Konkurrenz durch billige Lkw-Reifen aus Billiglohnländern, Überkapazitäten und steigende Produktionskosten. Die Lkw-Reifenrunderneuerung in Humboldt und das Pkw-Reifenwerk in Bad Kreuznach sind von der Umstrukturierung nicht betroffen, für die der Konzern Kosten in Höhe von 425 Millionen Euro veranschlagt hat.

Die deutsche Reifenindustrie steckt in der Krise. Goodyear USA kündigte kürzlich an, die Reifenproduktion in Fürstenwalde einzustellen und das Werk in Fulda zu schließen. Betroffen sind rund 1.800 Arbeitsplätze. Continental hat angekündigt, sein Werk in Aachen im Jahr 2020 zu schließen. Nach Angaben der IG BCE gibt es in Deutschland noch zwölf Reifenfabriken, ein Drittel davon könnte nach den Plänen von Goodyear und Michelin abgeschafft werden.

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Quelle: www.stern.de

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