- "Schießwaffen" - Prozess wegen Wasserkampfschießerei
Spezialeinsatzkommando (SEK)-Beamte des bayrischen Kinderschutzkommandos (USK) tummelten sich an einem schwülen Sommertag im August 2023 vor dem Augsburger Stadion vor einem Bundesligaspiel. Sie veranstalteten eine Wasserpistolenschlacht und warfen sogar eine selbstgebastelte Wasserbombe. Plötzlich hallte ein Schuss durch die Luft und ein Projektil verfehlte einen Polizisten auf einem Mannschaftsbus nur knapp.
Dieser Vorfall liegt nun dem Augsburger Landgericht zurklärung vor. Gegen den verantwortlichen Polizisten läuft ein Prozess. Er gibt an, sich an den Vorfall nicht erinnern zu können.
"Scheiße, Abzug!"
Der 28-jährige Angeklagte konnte nur noch sehen, wie einer seiner Kollegen eine Wasserpistole hielt und dachte: "Scheiße, Abzug!" Dann hörte er einen lauten Knall und sah, wie sein Kollege ihn anstarrte, "so bleich wie eine Leiche", und realisierte, dass er seine Waffe in der Hand hielt.
Er konnte sich an alles erinnern, was davor und danach passiert war – nur die kurzen Momente, in denen er wahrscheinlich geschossen hatte, waren verschwommen. Er und sein Kollege waren mit einer Wasserpistole attackiert worden und wollten sich mit einer notdürftig gebastelten Wasserbombe aus einem Gummihandschuh und ihrer eigenen Wasserpistole rächen. Er schlich sich an das Auto seiner Kollegen heran. "Es war alles nur ein freundschaftlicher Spaß an dem Tag", sagte der Polizist.
Doch die lustige Situation wurde schnell sehr ernst. Als die Autotür des Polizeiwagens aufging, wurde ein Schuss abgegeben, der einen der vier Polizisten im Auto nur knapp verfehlte und ein Fenster zertrümmerte, wie die Staatsanwaltschaft berichtete.
Die Polizisten erlitten einen Schock, der eine Kopfverletzung und Schock erlitten hatte, sowie leichte Verletzungen durch Glassplitter. Sogar ein Bus von Borussia Mönchengladbach hinter dem Polizeiwagen wurde betroffen.
Der 28-jährige Angeklagte vermutet, dass der Vorfall ein Reflex ausgelöst haben könnte, der auf zahlreiche Schießübungen während seiner Ausbildung zurückzuführen ist. Er schämt sich für das, was passiert ist. "Das war unprofessionell, so eine Wasserballschlacht während eines Einsatzes mit scharfer Munition zu veranstalten."
Der Vorsitzende Richter Christoph Kern hat Zweifel an der Geschichte des 28-Jährigen: "Plötzlich sind zwei Komma fünf Sekunden weg – warum?"
Der Polizist muss sich wegen schwerer Körperverletzung mit Absicht und Sachbeschädigung verantworten. Das Gericht hat insgesamt vier Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil könnte bereits am Donnerstag (22. August) oder am 5. September fallen.
Nach der heftigen Wasserballschlacht näherte sich der Angeklagte mit einer Wasserpistole dem Auto seines Kollegen.
Obwohl er behauptet, sich nicht zu erinnern, führten seine Handlungen dazu, dass ein Schuss abgegeben wurde, der einen Polizisten nur knapp verfehlte und erhebliche Schäden am Auto verursachte.