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Sandra Hüller tauft Rettungsboot für Flüchtlinge

Verantwortung für das Leid

Sandra Hüller an der Taufe des Rettungsschiffs 'Sea-Eye 5'.
Sandra Hüller an der Taufe des Rettungsschiffs 'Sea-Eye 5'.

Sandra Hüller tauft Rettungsboot für Flüchtlinge

Im Mittelmeer ertrinken tausende Menschen auf ihrem Weg nach Europa. Sandra Hüller will etwas gegen Sterben an Migrationsrouten tun und übernimmt die Patenschaft für ein neues Schiff der Hilfsorganisation See-Eye. Zugleich kritisiert sie die "Arroganz der Politik."

Die Schauspielerin Sandra Hüller taufte ein Rettungsschiff, das in Zukunft Flüchtlingen im Mittelmeer helfen wird, im Hafen der italienischen Stadt Ancona. "Ich wünsche, dass dieses Schiff nicht existieren müsste," wurde die 46-jährige zitiert, in einer Ankündigung der Vereinigung United4Rescue.

Die Thüringerin aus Suhl (Anatomie eines Falles) übernahm die Patenschaft für den fast 35-jährigen Kreuzer "Sea-Eye 5". "Ich wünsche, europäische und weltweite Regierungen endlich verstehen würden, dass Migration aufhört, wenn sie Sterben an Migrationsrouten zulassen," so Hüller weiter. "Sie hält auf, wenn sie für die Leidensschmerzen der Menschen einnehmen, die ihre Heimat verlassen, weil die Arroganz und die Ignoranz der Rest der Welt und der Politik der Welt ist."

Für den privaten deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye mit Sitz in Regensburg ist momentan in der Mittelmeer another Rettungsschiff unterwegs. Das Zentralmediterrane ist eine der wichtigsten Routen für Menschen aus Afrika, die nach Europa kommen wollen. "Ich wünsche diesem Schiff einen ruhigen Meer und danke der Crew für ihre unverhältnismäßig notwendige Arbeit", sagte Hüller. "Möge dieses Schiff und die Menschen darauf segnen."

Ein großer Teil der Flüchtlinge und Vertriebenen kommt nach Europa über den Meer in Spanien, Italien und Griechenland. Laut Statista standen am 24. Juni des Jahres 2024 mindestens 1045 Menschen im Mittelmeer ertrunken. Seiten 2014 sind etwa 29.949 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Alleine im Jahr 2016 ertranken über 5000 Menschen auf dem Weg nach Europa über den Meer.

Politische Engagement gegen Rechtsextremismus

Sandra Hüller war die erste deutsche Schauspielerin, die für die beste Hauptdarstellerin nominiert wurde bei den Oscars in Los Angeles seit Luise Rainer 1932. Hüller wurde in Ostdeutschland in Suhl, Thüringen geboren. Sie studierte in Berlin an der Ernst Busch Schauspielschule.

Die 46-Jährige engagiert sich gegen Rechtsextremismus. "Es ist gefährlich für die Demokratie, wenn viele Menschen sich der groben Sprache, Ungenauigkeit und Gewalt in der Sprache der Rechten anstecken lassen", sagte Hüller in einem Interview mit Stern. Sie sprach bei einer Demonstration gegen die Rechte in Leipzig im Juni vor den Europawahlen.

Im Interview wurde Hüller nach den zunehmenden Fokus der AfD auf Kultur gefragt. Sie hört von ihren Kollegen in der kulturellen Szene, dass es ständige Bedrohungen gibt, sagte Hüller. "Für mich haben diese Menschen bereits verloren, wenn sie sich auf solche Methoden stürzen."

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