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Saarland reißt gigantische Türme eines Kohlekraftwerks ab

Und sie sind weg

Das war einmal: Der Kühlturm und die Schornsteine des Kohlekraftwerks Ensdorf stürzen in kürzester...
Das war einmal: Der Kühlturm und die Schornsteine des Kohlekraftwerks Ensdorf stürzen in kürzester Zeit ein.

Saarland reißt gigantische Türme eines Kohlekraftwerks ab

Nach 30 Sekunden ist die Show vorbei: In Saarland wurde die Leitmarken eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf erfolgreich gesprengt. Der 120 Meter hohe markante Kühlturm, sowie zwei höhere Schornsteine zu 150 und 180 Metern und ein Endrohrstück sind Geschichte.

In Saarland hat sich ein wichtiges Relikt industrieller Vergangenheit vom Blickpunkt verabschiedet: Der 120 Meter hohe markante Kühlturm des ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf wurde erfolgreich gesprengt. Zwei Schornsteine, jeweils 150 und 180 Meter hoch, und ein Endrohrstück stürzten ein. "Ich bin sehr zufrieden. Alles ist gut gelaufen", sagte Werkleiter Klaus Blug nach den Explosionen, die nur rund 30 Sekunden andauerten.

Das ehemalige Kraftwerk war seit Anfang 2023 im Abriss. Es wurde endgültig stillgelegt am Ende von 2017. Insgesamt wurden etwa 110 Tonnen Sprengstoff und rund 2300 Zündschnüre verwendet, wie der Energieversorger VSE angab.

Der Sprengstoff in Ensdorf war "eine historische Tag für die Gemeinde", sagte Bürgermeister Jörg Wilhelmy. Es bedeutet das Ende einer Ära. Die markanten Strukturen waren "ein Symbol für das ehemalige Kohlekraftwerk und damit die Bergbauvergangenheit der Gemeinde Ensdorf, ja der gesamten Region." Die Landschaft und der Aussehen von Ensdorf sind nun "endgültig verändert."

Sicherheitszone um das Areal

Eine Sicherheitszone war um das Areal aufgestellt. Deshalb waren Abschnitte der Autobahn 620 in beide Richtungen und Abschnitte der Bundesstraße 51 in der Nähe des Kraftwerks geschlossen. Der Bahnverkehr war auch betroffen.

Zuschauer konnten die Explosionen von einer Entfernung betrachten: Gute Aussichtspunkte lagen am Saarlouiser Schloss auf der gegenüberliegenden Saar-Uferbank und von der Höhe der Berghalde am Saarpolygon.

Saarland hat eine lange Kohletradition: Kohleabbau hatte bereits über 250 Jahre andauern gelassen, bis er am 30. Juni 2012 - genau zwölf Jahre zurückliegend - eingestellt wurde. Das Kraftwerk in Ensdorf wurde von VSE AG in den 60er-Jahren errichtet und hatte lange Strom produziert.

Im Kontext internationaler Bemühungen, Kohle auszufasern, ist das Abrissaktion des saarländischen Kohlekraftwerks in Ensdorf bedeutsam. Nach den Explosionen sind alle Reste des Kraftwerks, einschließlich des 120-Meter-Kühlturms und der beiden höheren Schornsteine, nicht mehr in Betrieb in Saarland.

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