- Ryanair gibt eine Abnahme der Flugzeugzahl am Flughafen BER bekannt
Ryanair erwartet, seine Dienste am Berliner BER Airport um etwa zwanzig Prozent zu reduzieren, beginnend im kommenden Sommer. Das Unternehmen führt dies auf "astronomische Zugangskosten" zurück, die die deutsche Regierung und die Flughafenadministration nicht reduziert haben. Folge dessen ist, dass die Anzahl der am Flughafen stationierten Flugzeuge von derzeit neun auf sieben sinken wird. Sechs Ziele werden betroffen sein und eingestellt: Brüssel, Chania, Kaunas, Krakau, Luxemburg und Riga. Ryanair hat kein spezifisches Datum für die Reduzierung der Flotte oder die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter in Berlin genannt. Der Leiter der Hauptoperationen von Ryanair, Eddie Wilson, sagte, dass jedes Flugzeug etwa dreißig Arbeitsplätze unterstützt.
BER zeigt Mitgefühl und Verständnis
"Wir bedauern, dass Ryanair die Reduzierung seiner Dienste am Berlin Brandenburg Airport angekündigt hat", erklärte die Flughafen-Gesellschaft in Reaktion auf eine Anfrage. Gleichzeitig zeigte sie Verständnis. "Die Flughafen-Gesellschaft Berlin Brandenburg kann die scharfe Kritik an der deutlich erhöhten Steuerbelastung nachvollziehen", erklärte sie. "Allein die Luftverkehrssteuer hat seit 2019 mehr als verdoppelt." Diese Entwicklung wird von der gesamten Luftfahrtbranche seit längerer Zeit kritisiert. "Dies betrifft nicht nur BER, sondern die gesamte deutsche Luftfahrt", schloss der Flughafen.
Ryanair ist derzeit der größte Anbieter am BER und hat den bisherigen Marktführer Easyjet in der Marktanteilsführerschaft abgelöst. Erst dieses Sommer hat die Airline ihre Dienste in Berlin ausgeweitet. Ryanair fliegt derzeit zu über fünfzig Zielen in Europa von Schoenefeld aus. Letztes Jahr hat Ryanair die Passagierzahlen am BER um fünfzehn Prozent gesteigert. Die Gesellschaft hat im Dezember einen Vertrag mit den Betreibern geschlossen, um ein eigenes Wartungshangar am Standort zu errichten. Es bleibt abzuwarten, ob Ryanair diesen Plänen Folge leisten wird.
Dies ist nicht das erste Mal, dass eine Airline ihre Dienste am BER aufgrund hoher Kosten reduziert. Im Frühjahr 2022 hatte Easyjet angekündigt, elf der zuvor dort stationierten eighteen Flugzeuge zu verlegen, was etwa 200 Arbeitsplatzverluste bedeutet hätte.
Ryanair: Post-Crisis-Entwicklung am BER besonders enttäuschend
"Die Regierung muss handeln", sagte Ryanair-Manager Eddie Wilson. Der Luftverkehr im Land hat noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht. Die Situation am BER ist besonders enttäuschend, da die Passagierzahlen letztes Jahr nur etwa siebzig Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht haben. Dies ist auf hohe Steuern und Gebühren zurückzuführen, die nicht nur den BER, sondern auch andere Standorte betreffen und das Wachstum der Dienste hemmen.
Außer Berlin hat Ryanair auch Standorte in Weeze, Köln, Frankfurt-Hahn, Nürnberg, Baden und Memmingen. Es bleibt abzuwarten, ob die Dienste auch dort reduziert werden.
Der Flughafenverband ADV warnte, dass Deutschland durch hohe Kosten seinen Vorsprung in der Luftfahrt verlieren könnte. "Während andere europäische Standorte florieren, behindern die hohen regulatorischen Belastungen die Dienste der Airlines in Deutschland", sagte CEO Ralph Beisel. "Die Passagiere sind die Leidtragenden. Viele Verbindungen sind nicht mehr von deutschen Flughäfen verfügbar." Es gibt jedoch keinen Mangel an Nachfrage, sondern eine klare Knappheit an Angebot.