RWE bestätigt Gaskraftwerks- und Kohleausstiegspläne
Der Energiekonzern RWE hat seine Pläne bestätigt, bis Ende 2030 in Deutschland ein wasserstoffbetriebenes Kraftwerk mit einer Leistung von mindestens 3 GW zu bauen. „Leider fehlt es aber immer noch an regulatorischen Rahmenbedingungen, um diese Investitionen zu ermöglichen“, sagte Vorstandschef Markus Kleiber am Dienstag am Rande einer Kapitalmarktveranstaltung in London. RWE warte „gespannt“ auf die Nachricht. „Mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir uns auch vorstellen, unsere Expansionsziele deutlich zu steigern“, so Kleiber weiter.
Nach bisherigen Angaben sollen diese Anlagen überwiegend an den Standorten bestehender Kohlekraftwerke errichtet werden. Ihr Zweck ist es, Strom bereitzustellen, wenn Wind- und Sonnenenergie nicht ausreichen. Kleiber sagte, die Planung und der Bau eines solchen Kraftwerks würden „fünf bis sechs Jahre“ dauern.
RWE hält an dem mit dem Bund und dem Land NRW vereinbarten Ziel des Kohleausstiegs bis 2030 fest, schließt aber einen späteren Reservebetrieb von Kohlekraftwerken im Auftrag des Bundes nicht aus. Kleiber sagte, es gebe einen klaren Vertrag. „Wir setzen uns für die Kohleverstromung bis 2030 ein. Dann wird das System abgeschaltet.
„Wenn der Bund merkt, dass es länger dauert, muss er ihn alleine halten. Wir können ihn weiter betreiben, aber auf Kosten des Bundes. Aus wirtschaftlicher Sicht sind das deren Investitionen, nicht mehr unsere.“ Der Vorstandsvorsitzende betonte, dass RWE eine klare Roadmap habe.
Bis 2030 soll das Rheinland aus der Kohle aussteigen. Für das Lausitzer Revier in den ostdeutschen Bundesländern und das Braunkohlerevier Mitteldeutschland bestehen keine entsprechenden Vereinbarungen.
Die Ampelparteien SPD, Grüne und FDP einigten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf, den Kohleausstieg „idealerweise“ von 2038 auf 2030 vorzuziehen. Anfang November stellte Bundesfinanzminister Christian Lindner Fragen zum Zeitpunkt des Kohleausstiegs. „Solange die Energie verfügbar und bezahlbar ist, sollten wir den Traum vom Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030 beenden“, sagte er der Kölner Stadtschau.
Quelle: www.dpa.com