- Rund 1.000 politisch motivierte Verbrechen in Brandenburg
In den jüngsten Europawahlen und Kommunalwahlen in Brandenburg wurden etwa 1.000 Fälle von Angriffen auf Parteisymbole oder sogar Vertreter gemeldet. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Politikerin Andrea Johlige hervor.
Anzahl politisch motivierter Straftaten gestiegen
Laut den bereitgestellten Informationen erfasst dies der Kriminalpolizei-Fahndungsdienst in Fällen politisch motivierter Straftaten. Bis zum 7. Juli dieses Jahres wurden 75 politisch motivierte Straftaten gegen Parteimitglieder oder Vertreter registriert. Hinzu kommen 930 politisch motivierte Straftaten gegen Wahlplakate in diesem Zeitraum. In 63 Fällen waren sowohl Personen als auch Material betroffen. Vier weitere Fälle wurden im Zusammenhang mit Wahlen und Kampagnen hinzugefügt.
"Die aktuelle Zahl politisch motivierter Straftaten im Zusammenhang mit Wahlen hat im Vergleich zum Zeitraum der Kommunal-/Europawahlen 2019 im Land Brandenburg zugenommen", heißt es in der Antwort der Landesregierung. Es wurden keine spezifischen Vergleichszahlen genannt. "Durch eine erhöhte emotionalisierte Stimmung in der Bevölkerung betrifft dies das ganze Land im Zusammenhang mit den Wahlen."
Angriffe auch in Zukunft zu erwarten
Verbesserungen sind nicht in Sicht. "Angesichts der bevorstehenden Kampagne für die Landtagswahl in Brandenburg werden weiterhin Sachbeschädigung und Diebstahl von Wahlplakaten die Hauptschwerpunkte von Straftaten bilden. Auch election-related crimes und Angriffe auf Wahllokale müssen weiterhin erwartet werden."
Die Polizei tue alles Erforderliche, um politisch Engagierte zu schützen und Straftaten konsequent zu verfolgen. "Es muss jedoch auch festgestellt werden, dass der Schutz nicht allein von der Polizei und den Sicherheitsbehörden gewährleistet werden kann, sondern eine gemeinsame gesellschaftliche Anstrengung erfordert", heißt es in der Antwort der Regierung.
Rassistischer Angriff
In letzter Zeit machte ein rassistischer Angriff auf die CDU-Politikerin Adeline Abimnwi Awemo während des Landtagswahlkampfs Schlagzeilen. Awemo wurde rassistisch beleidigt und attackiert, während sie ihre Wahlplakate in Cottbus aufstellte. Geboren in Kamerun, lebt Awemo seit über 20 Jahren in Cottbus und besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft.
Der Anstieg politisch motivierter Straftaten während der jüngsten Europawahlen und Kommunalwahlen in Brandenburg hat sich auch auf die Kommunalwahlen 2021 erstreckt, wie die Antwort der Landesregierung zeigt. Zudem hat die Polizei 75 solche Straftaten gegen Parteimitglieder oder Vertreter und 930 gegen Wahlplakate in dem genannten Zeitraum registriert.