Das für den umstrittenen Rügener Flüssigerdgas-Terminal (LNG) geplante Rohrverlegeschiff ist an der Küste Rügens angekommen. Die „Castoro 10“ wurde nach Port Mukran geschleppt. Nach Angaben des Gasnetzbetreibers Gascade soll es hier für den späteren Einsatz bereitstehen.
Das Pipeline-Verlegeschiff wird eine rund 50 Kilometer lange Offshore-Pipeline vom Gasdrehkreuz Lubmin bis zum Greifswalder Bodden im Süden verlegen. Östlich von Rügen bis Mukland. Auf Initiative der Bundesregierung werden dort zwei Spezialschiffe stationiert, die das Flüssigerdgas aufnehmen, in den gasförmigen Zustand zurückführen und über Anschlussleitungen an das Gasnetz weiterleiten.
Zeitplan
Laut Gascade umfasst Mukrans verbleibende Montagearbeit die Montage des „Castoro 10“. In etwa einer Woche sollte das Schiff in den Bodden eingezogen und bei Lubmin vor Anker liegen. Die Pipeline wird dann durch Mikrotunnel verlaufen, die an der Landestelle gebaut wurden.
Der Zeitplan für das LNG-Terminal ist ehrgeizig. Die Bundesregierung will es bis zum kommenden Winter in Betrieb nehmen. Dies ist wichtig für die Sicherheit der Energieversorgung auch bei kalten Wintermonaten oder dem Ausfall anderer Übertragungswege. Kritiker sprechen hingegen von unnötigen Überkapazitäten.
Ständige Kritik
Erst am Freitag gab die Stadtverwaltung Binz bekannt, dass sie eine Beschwerde beim Ministerium eingereicht habe. Auch das Bundesverwaltungsgericht Leipzig beantragte einen sofortigen Baustopp. Ein zweiter Abschnitt des Sees muss noch genehmigt werden.
Zuletzt hat auch das Schweriner Umweltministerium die laufenden Bauarbeiten kritisiert. Darüber hinaus fordern auch nationale Verbände wie der Bundesverband für Umwelt und Naturschutz, der Deutsche Naturschutzbund und der World Wide Fund for Nature einen sofortigen Baustopp.