Der frühere Bundesliga-Boss Andreas Rettig hat einen anpassungsfähigen Fußballplan für die Umwelt gefordert. „Wenn ich den Sport allgemein betrachte, wie den Wintersport, gilt: Wir können nicht mehr gegen die Natur spielen. Wechselt das Jahr auf das Kalenderjahr, also von März auf Dezember? Das muss kommen“, sagte Rettig in einem Interview mit der “Augsburger Allgemeinen Zeitung” (Montag).
Seiner Ansicht nach werde die Politik “sicher” bald “zuhören”. „Ist es sinnvoll, die Stadionheizung in den Monaten mit Eisglätte durchgehend laufen zu lassen? Das alles hat Auswirkungen auf den Sport im Allgemeinen: Flutlicht muss länger laufen, Umkleidekabinen müssen beheizt werden – hier die neue The Tempo des Spiels wird auch ein großer Schritt sein”, erklärte der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga.
„Aber es muss jetzt passieren, denn der Kalender wird mindestens drei Jahre brauchen, um sich an Europa anzupassen. Das ist überfällig und ich möchte es nicht zu einer Priorität für die DFL machen“, sagte Rettig. Der Nachhaltigkeitspfad im Genehmigungsverfahren sei jedenfalls „absolut verbindlich“.
Der 59-Jährige sagte, der Fußball müsse sich zunehmend mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen. “Ein großes Problem ist die Gentrifizierung des Fußballs: Wenn sich der Abo-Preis eines Streaming-Dienstes über Nacht verdoppelt, werden viele Leute abgewiesen. Leider gilt der sozialverträgliche Tarif nur für Stadien. Wie wäre es, diese Streaming-Dienste kostenlos für alle Familien mit zu machen viele Kinder sozusagen als Investition in die Zukunft?”, so Rettig.