Gesundheit - Resolution gegen Organspende: Ein neuer Versuch bei Dreyer's
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Maru Dreyer hat sich öffentlich für die Einführung einer Konfliktlösung zur Organspende ausgesprochen. Durch die Regelung könnten Menschenleben gerettet werden, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Dreyers Ampelkabinett hatte zuvor beschlossen, sich einem Entschließungsantrag der Länder Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen anzuschließen, "um die Widerspruchslösung als Grundlage für die Zulässigkeit der Organentnahme in das Transplantationsgesetz aufzunehmen". Demnach gilt jeder Mensch automatisch als Organspender, wenn er nicht widerspricht. Der Antrag steht am Freitag auf der Tagesordnung des Bundesrates.
Dreyer sagte, dass viele Patienten sterben müssen, auch wenn sie auf der Warteliste für ein Organ stehen. Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Nierenspende betrage acht bis neun Jahre und werde immer länger, da die Zahl der Organspenden abnehme. "Mit dieser Entschließung fordern wir die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der diesen Widerspruch auflöst."
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich öffentlich für den neuen Versuch des Bundestages ausgesprochen, diesen Widerspruch aufzulösen. Allerdings wurde diese Regelung vor rund vier Jahren von der Mehrheit des Bundestages abgelehnt.
Dreyer betonte, dass Umfragen zufolge die Mehrheit der Bevölkerung grundsätzlich zur Organspende bereit sei. Allerdings erklären sich nur sehr wenige Menschen zu Lebzeiten bereit, dies zu tun. Auch die Informationskampagne sei erfolglos geblieben. Der SPD-Politiker sagte: "Ich bin überzeugt, dass wir mit einer abweichenden Lösung mehr Menschen helfen können."
Fast alle europäischen Länder mit einem hohen Organspendeaufkommen haben die Widerspruchslösung als Grundlage eingeführt. Dreyer sagte: "Mit der Einführung einer Widerspruchslösung legt die Bundesrepublik Deutschland eine wichtige Grundlage, um zu den europäischen Erfolgsländern bei der Organspende aufzuschließen und die Versorgung der Bevölkerung deutlich zu verbessern."
Tagesordnungspunkt Bundesrat Bundestagsbeschluss zur Organspende
Lesen Sie auch:
- Hier wird ein Stammesmitglied bestraft
- Verkehrsrechtsanwälte warnen: Sprechen Sie nicht mit der Polizei!
- Wird er 37 Jahre später wegen Juttas Mordes verurteilt?
- Er versuchte auch, seinen Cousin zu töten
Quelle: www.stern.de