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Replik eines antiken Schiffs, das im Mittelmeerraum untersucht werden soll

Ein von Trierer Forschern rekonstruiertes römisches Handelsschiff steht vor der Küste Südfrankreichs und bricht zu einer Vermessungsfahrt ins Mittelmeer auf. Nach mehrjährigen Testfahrten auf der Mosel sei es nun an der Zeit, Daten über die Leistungsfähigkeit des 16 Meter langen und 5 Meter breiten Segelboots im Mittelmeer zu sammeln, teilte die Universität Trier am Montag mit. Der Schritt zielt darauf ab, die Erforschung des antiken Seehandels voranzutreiben.

Das Schiff namens „Bissula“ wird am 13. September in Richtung Cannes auslaufen: Zunächst fährt es entlang der Mosel und der Saar nach Dillingen im Saarland. Wie die Universität weiter mitteilte, wurde es auf schwere Lastwagen verladen und auf der Straße nach Cannes transportiert. Daher ist das Segeln in der Bucht von Cannes von September bis Ende Oktober geplant.

Projektleiter Christoph Schäfer sagte, die „Bisula“ sei „kein kleines Flussschiff, sondern ein seetüchtiges kommerzielles Segelboot“. „Während wir grundlegende Daten über die schifffahrtlichen Eigenschaften der Mosel sammeln konnten, ist es nach wie vor wichtig, die Auswirkungen von Wellen auf See zu messen – am liebsten natürlich im Mittelmeer.“ Beteiligt ist auch die Hochschule Trier Projekt.

Die Bucht von Cannes biete „hervorragende Bedingungen“ für das Forschungsprojekt, vor allem aufgrund der Windverhältnisse, sagte Juniorprofessor Pascal Warnking, der auch das Projekt leitet. Werden Sie Teil der Wissenschaftscrew. Im Rahmen des Projekts berechnete er mithilfe moderner Software die antiken Seerouten von Frachtschiffen.

Die „Bissula“ basiert auf dem in den 1980er Jahren ausgegrabenen Wrack eines Schiffes aus dem 3. Jahrhundert, das vor der Küste Frankreichs in der Nähe von Marseille sank und für versenkt erklärt wurde. Die Pläne für den authentischen Nachbau stammen vom Museum für Antike Schifffahrt in Mainz. Bisula war die Geliebte des römischen Dichters Ausonius, der ebenfalls in Trier wirkte.

Trierer Forscher haben das Segelschiff zwischen 2017 und 2019 gemeinsam mit Studierenden und Handwerkern originalgetreu nachgebaut. Schäfer ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Trier und gilt als führender Experte auf dem Gebiet der antiken Schifffahrt.

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