Die saarländische Bundeskanzlerin Anke Rehlinger (SPD) begrüßte das geplante Wirtschaftswachstumschancengesetz, sieht aber auch ein Finanzierungsdefizit. Gleichzeitig wies sie Kritik an einem Vorschlag zur Subventionierung der Industriestrompreise für energieintensive Unternehmen zurück.
Am Mittwoch hielt die Bundesregierung eine zweitägige Klausur im Schloss Meseberg bei Berlin ab. Will bis 2028 die Steuern für Unternehmen im Wert von 7 Milliarden Euro pro Jahr senken und hat einen weiteren Bürokratieabbau beschlossen.
Relinger nannte es am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk „einen echten Schritt in die richtige Richtung“. Das „keine kleine Problem“ sei jedoch, dass sich die Bundesländer und Kommunen, die eigentlich rund zwei Drittel der Rettungspakete finanzieren sollen, bisher nicht ausreichend engagiert hätten. Die Einengung des finanziellen Handlungsspielraums an anderer Stelle muss noch diskutiert werden. Ähnlich äußerte sich der Chef der saarländischen Landesregierung am Dienstag in Saarbrücken.
Im Deutschlandfunk wies Relinger auch Vorwürfe zurück, dass Industriestromtarifsubventionen für energieintensive Unternehmen den Wettbewerb verzerren, indem sie kleinere Unternehmen ausschließen. Die deutsche Stahlindustrie konkurriert nicht mit lokalen mittelständischen Unternehmen, sondern mit internationalen Unternehmen der Branche. Allerdings sind die Strompreise in Deutschland um ein Vielfaches höher als in den USA. Lokale Stromsubventionen sollen keine dauerhaften Subventionen sein, sondern lediglich eine Brücke zu einer klimafreundlicheren deutschen Industrie.