Rekordausbau des Bullpen Ellwangen vorübergehend gestoppt
Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat Pläne zum Ausbau des Hofes Ellwangen zum größten Rinderstall Baden-Württembergs zunächst gestoppt. Ein Gericht entschied nach einer Klage des Bundesverbandes für Umwelt und Naturschutz (BUND), dass die Genehmigung der Ställe durch das Regionalamt Ostalbkreis rechtswidrig sei, hieß es am Montag. Der Ellwangener Landwirt hofft, seinen Stall von derzeit 888 auf 1.484 Stellplätze erweitern zu können und künftig rund 20.000 Kubikmeter Gülle und Gärreste lagern zu können, doppelt so viel wie bisher.
Aus Sicht von Umweltschützern hat das Bezirksamt die Ställe genehmigt, es sollte jedoch eine umfassende Prüfung erfolgen und die Öffentlichkeit sollte einbezogen werden, da es keine Auswirkungen auf die Umwelt gibt. Der Verband gab an, die Klage eingereicht zu haben, nachdem das Regierungspräsidium Stuttgart die Einwände des BUND zurückgewiesen hatte. Ein regelmäßiger Genehmigungsprozess ist erforderlich.
Die Kammer lehnte den Antrag des BUND auf Widerruf der Genehmigung ab. Rätselhaft ist aber auch, warum die Pläne der Bauern nicht zu einer Störung des Grundwassers in der Umgebung der Ställe führen konnten. „Es ist jedoch nicht hinreichend klar, dass die Kreisverwaltung bei Voruntersuchungen die Auswirkungen auf die Grundwasserkörper durch einen erhöhten Ammoniak- und Stickstoffeintrag über die Luftwege in die umliegenden Gebiete überhaupt berücksichtigt hat“, heißt es in einer Stellungnahme des Gerichts vom Montag. Dies sei jedoch „durch individuelle Umstände erforderlich geworden – insbesondere wenn die Grundwassermessungen in der Umgebung des Hofes über mehrere Jahre hinweg sehr schlecht waren“ und müsse kompensiert werden. Zuvor durften Landwirte, die 2017 eine Stallerweiterung beantragt hatten, nicht mit dem Bau beginnen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Quelle: www.dpa.com