Sachsen-Anhalt - Reformplan: Netzgebühren könnten sinken
In Sachsen-Anhalt könnten die Stromrechnungen durch eine Netzentgeltreform gesenkt werden, so die Landesregierung. Energieminister Armin Willingmann begrüßte am Samstag entsprechende Pläne der Bundesnetzagentur. Der SPD-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur, die wesentlichen Punkte des Papiers würden in die richtige Richtung weisen. „Die derzeit sehr ungerechte Verteilung der Netzausbaukosten kann mit diesem Modell weitgehend korrigiert werden.“ Sachsen-Anhalt und andere Bundesländer im Osten und Norden werden seit Jahren für den vorzeitigen Ausbau erneuerbarer Energien abgestraft.
Nach Angaben des Energiewirtschaftsverbandes BDEW machen die Netzentgelte ein Fünftel der Strompreise aus. Das Geld wird für den Netzausbau verwendet. Allerdings gibt es in Deutschland große regionale Unterschiede. Besonders in ländlichen Gebieten und in Ländern mit einem höheren Ausbaugrad der erneuerbaren Energien sind die Kosten höher. Die Energieminister der Länder drängten daher auf ihrer Herbsttagung Ende September in Wernigerode auf eine Änderung der Netzentgelte. Willingmann erklärte damals: Ein Haushalt mit 4.000 kWh Strom muss in Sachsen-Anhalt derzeit 365 Euro pro Jahr für das Netz bezahlen, in Bayern sind es 323 Euro und in Bremen nur 254 Euro. In Schleswig-Holstein sind es sogar 480 Euro.
Die Bundesnetzagentur hat am Freitag erste Vorschläge zur Netzentgeltreform vorgelegt. Den Stichpunkten zufolge haben derzeit 17 der rund 870 Netzbetreiber das Recht, ihre Mehrkosten auf alle Stromverbraucher in Deutschland umzulegen. Diese 17 Betreiber stellen rund 10,5 Millionen Netzwerkanschlüsse bereit.
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Quelle: www.stern.de