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Rechtsextremistischer Vorfall: Universität leitet Maßnahmen ein

Vorfälle von Rechtsextremismus im Umfeld europäischer Universitäten haben die Leitung alarmiert. In einem offenen Brief beklagten Studierende die ablehnende Haltung der Verantwortlichen. Jetzt kommt die erste Maßnahme.

Blick auf das Hauptgebäude der Europa-Universität Viadrina. Foto.aussiedlerbote.de
Blick auf das Hauptgebäude der Europa-Universität Viadrina. Foto.aussiedlerbote.de

Europa-Universität Viadrina - Rechtsextremistischer Vorfall: Universität leitet Maßnahmen ein

Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) hat nach der Bekanntgabe rechtsextremer Vorfälle im USC Sports Club nach Rücksprache mit dem Kuratorium ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Universitätspräsident Robert Nissen sagte am Dienstagabend, dass der Club auch Gespräche mit Mitarbeitern über die Vorwürfe geführt habe. Nissen ist Vorstandsmitglied des USC Independent Register Club, der auch College-Sportveranstaltungen veranstaltet.

In einem offenen Brief vom 8. Dezember erstatteten Studierende des Aktionsbündnisses Viadrina Vorwürfe, dass an der USC verfassungswidrige rechtsextremistische Symbole wie Hakenkreuze oder SS-Runen öffentlich zur Schau gestellt worden seien und vermutlich keine Maßnahmen gegen ihn ergriffen würden Mitarbeiter des Sportvereins. Sie werfen der Universität negatives Verhalten vor.

Nach Angaben der Universität hat die University of Southern California zugestimmt, ihre internen Regeln bis Februar 2024 zu ändern, um Mitgliedern, die offen rassistisch und diskriminierend sind, den Zutritt verweigern zu können. „Unser Ziel ist es, zusammen mit dem USC, in den Übungsräumen des USC eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle unsere Studenten wohlfühlen können“, sagte Nissen. Als Vorstandsmitglied wird er dafür hart kämpfen.

An der Viadrina an der Oder studieren mehr als 4.500 Studierende aus 108 Ländern. Der Anteil ausländischer Studierender in der Viadrina beträgt ein Drittel. Die größten Studierendengruppen kommen aus Polen, der Ukraine und der Türkei.

Auch auf Universitätsgeländen wurden von Studenten gebaute Hochbeete zerstört und mit queeren und verfassungsfeindlichen Symbolen beschmiert. Die „Studenten für Klimagerechtigkeit Frankfurt (Oder)“ wollen mit der Erhöhung ihrer Betten auf den Klimawandel aufmerksam machen. Jetzt haben sie das Bett entfernt.

In einem Austausch zwischen Schulleitung, Sportvereinen und Schülern am Montagabend bekräftigten alle Parteien ihre entschiedene Ablehnung jeglicher Form von Rechtsextremismus, Rassismus und diskriminierenden Äußerungen und Verhaltensweisen auf dem Campus und in Sportvereinen. Martin Hampel, seit Ende Oktober Vorstandsmitglied des Sportvereins, kündigte verpflichtende Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle USC-Mitarbeiter an. Hampel verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Präventionsarbeit und Aufklärung über Rechtsradikalismus. Der nächste Austausch mit Studierenden ist für Ende des Wintersemesters im Februar 2024 geplant.

Jan Augustyniak, Sprecher des Vereins „Kein Platz für Nazis in Frankfurt (Oder)“ Sprecher Jan Augustyniak sagte, es sei mindestens seit Anfang 2022 bekannt, dass im Sportverein „Nazis kommen und gehen“. Er forderte diese Vereinbarungen. Es sei absurd, dass Studierende an einer Universität, die sich als Weltstadt versteht und Partnerstadt von Słubice in Polen sei, auf diese Weise eingeschüchtert würden.

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Quelle: www.stern.de

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