Rechnungshofchefin Karin Klingen hat die Berliner Abgeordneten vor den Folgen der hohen Verschuldung gewarnt und eine Verwaltungsmodernisierung gefordert. „Berlins Schulden steigen weiter“, sagte Klingen am Donnerstag vor einer Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses. „Sie haben mit jetzt 66 Milliarden Euro erneut Höchststände erreicht.“ Die finanzielle Handlungsfähigkeit Berlins sei auf Dauer nicht gesichert.
“Berlin muss seine Verwaltungsstruktur dringend klären und weiter modernisieren”, sagte sie. Sie begrüßte die laufenden Diskussionen über die Verwaltungsreform in der Hauptstadt. Ohne eine stärkere Digitalisierung wäre dies nicht möglich gewesen. Der Rechnungshof Klingen hat dies zwar in seinem im November vorgelegten Jahresbericht konkretisiert, es fehlte aber an einem strategischen Plan und einem verbindlichen Finanzierungskonzept. Das gibt es schon lange. Das Ziel, bei 90 % der Einsätze innerhalb von zehn Minuten vor Ort zu sein, wurde nur bei der Hälfte der Einsätze erreicht. „Nach den Feststellungen des Rechnungshofs fehlen rechnerisch mehr als 1.000 Arbeitsplätze und mehr als 66 Krankenwagen“, betonte Klingen die Delegierten.
In diesem Jahr will der Rechnungshof mehr börsennotierte Unternehmen prüfen und immer mehr öffentliche Aufgaben übernehmen. Darüber hinaus wird der RBB gemeinsam mit dem Brandenburgischen Landesrechnungshof geprüft. Im Fokus stehen die Wirtschaftlichkeit des Senders, die Aufsichtsbehörde und die Vergütungsstruktur des Managements. „Durch unsere Prüfung hoffen wir, Fehlentwicklungen aufzudecken und dazu beizutragen, das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wiederherzustellen“, sagte Klingan. Die ersten Ergebnisse können Sie im ersten Quartal dieses Jahres erwarten.