Am Nationalen Drohnentestzentrum in Magdeburg-Cochstedt wird in einem Reallabor ein einheitliches EU-Drohnenluftraumkonzept entwickelt. Europäische Forschung und Industrie arbeiten an einem Konzept, um Drohnen in großer Zahl in bestehende Flugsicherungssysteme zu integrieren, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag mit. Die Schaffung des sogenannten U-Space sollte im Januar erfolgen.
Die U-Space-Idee sieht Bereiche vor, in denen “einheitliche Regeln und Verfahren den Drohnenverkehr durch spezielle Dienste koordinieren”, hieß es in einer Mitteilung. Es sind bodennahe urbane Lufträume, in denen Drohnen, Helikopter und Flugzeuge koordiniert fliegen.
Nach Schätzungen von Experten könnten im Herbst 2023 die ersten unsichtbaren städtischen Luftraumpiloten normal unterwegs sein. EU-Rahmenverordnungen werden die Möglichkeit von U-Spaces ab Ende Januar nächsten Jahres eröffnen, aber nationale Gesetzgebungsverfahren mit konkreten Regelungen werden noch dauern, so Achim Friedl, Vorsitzender des Verbandes für unbemannte Luftfahrt (UAV DACH), bis Ende 2022.
Das Bundesverkehrsministerium hat einen Vorschlag für das U-Raum-Gesetz 2023 angekündigt. Bis dahin können weitere Reallabore zu Forschungszwecken geschaffen werden. Ähnliche Tests wurden bereits im Hamburger Hafen und in Ingolstadt durchgeführt.