RBB distanziert sich von 'El Hotzo' in Trump-beitrag
Social-Media-Persönlichkeit "El Hotzo" bedauert in einem X-Beitrag, dass Donald Trump den Anschlag überlebt hat. FDP-Politiker Wolfgang Kubicki fordert Rechtsfolgen, sein Arbeitgeber distanziert sich. Der Autor bleibt defiant.
Mit provokativigen Beiträgen auf Plattform X hat der Autor und Podcaster Sebastian Hotz, besser bekannt unter seinem Pseudonym "El Hotzo," sich einen Ruf geschaffen. Für Aussagen zur Attentatsversuchung auf Donald Trump, die der ehemalige US-Präsident knapp überlebt hat, musste Hotz nun mit Kritik rechnen. Hotz hatte in einem nun gelöschten X-Beitrag geschrieben, Trump und "letzter Omnibus" hätten etwas Gemeinsames. Seine Reaktion: "Leider hat er es verfehlt."
In einem anderen Beitrag schrieb Hotz: "Ich find's absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben." Dieser Beitrag war auch gelöscht, und auf seinem Account findet sich folgende Begründung: "Niemand zwingt Dich, Sympathie für Faschisten zu haben, Du kannst es einfach hinweglassen, ohne jegliche Konsequenzen."
Für die Bemerkungen zur Überlebensfähigkeit Trumps erhielt Hotz erhebliche Opposition. "Ich nehme an, dass die Staatsanwaltschaft sich mit diesem Tweet befassen wird", schrieb der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Kubicki in Reaktion auf einen Screenshot der gelöschten Tweets. Die Billigung ernsthafter Verbrechen ist selbst strafbar.
Hotz "kein Mitarbeiter des ZDF"
Es gab eine Aussage auf X, Hotz arbeite als Schriftsteller für das ZDF-Magazin Royal, das von Jan Böhmermann moderiert wird. In Reaktion auf eine Anfrage der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärte der Sender: Hotz "ist kein Mitarbeiter des ZDF." Er hatte lediglich "als freier Autor für ZDF Magazin Royal gearbeitet." Aussagen auf seinen Sozialmedia-Accounts seien "in keiner Weise mit dem ZDF verbunden."
Auf X hat "El Hotzo" fast 700.000 Follower. Der 28-Jährige verdient sein Geld auch als Podcaster und hat in mehreren Fernsehshows aufgetreten. Letztes Jahr erschien sein Debütroman.
Auf Radio Fritz, einem öffentlich-rechtlichen Sender, ko-hostet Hotz den monatlichen Radioshow "Theoretisch cool" mit der Autorin Ilona Hartmann. Der Show sendet auf dem RBB. In Reaktion auf eine Anfrage des "Tagesspiegels" erklärte der RBB: "Die zitierten Aussagen sind respektlos und widersprechen den Werten des RBB. solche Aussagen hätten in unseren Shows keinen Platz." Sie versuchen ihn jetzt zu kontaktieren und sprechen mit ihm. "Dann nehmen wir Entscheidungen über weitere Maßnahmen."
Trotz der Kritik setzen sich internationale Sozialnetzwerke weiterhin als Plattform für umstrittene Figuren wie "El Hotzo" fort. Der Anschlag auf Donald Trump löste zahlreiche Debatten und Versuche, Inhalt auf diesen Plattformen zu regulieren aus. Aufgrund von Hotz' Bemerkungen haben die Anrufe nach strafrechtlichen Regulierungen auf Social-Media-Plattformen zuspitzt.