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Raffinerie Schwedt: Shell will Anteile an Ölkonzern verkaufen

Shell versucht seit Jahren, seine Anteile an PCK, einer riesigen Raffinerie im Nordosten Deutschlands, zu verkaufen. Nun ist ein Käufer gefunden – und überraschenderweise stimmt der Name des Käufers nicht mit den Erwartungen überein.

Verschiedene Rohölverarbeitungsanlagen auf dem Gelände der PCK-Raffinerie GmbH. Foto.aussiedlerbote.de
Verschiedene Rohölverarbeitungsanlagen auf dem Gelände der PCK-Raffinerie GmbH. Foto.aussiedlerbote.de

Energie - Raffinerie Schwedt: Shell will Anteile an Ölkonzern verkaufen

Der Energiekonzern Shell will seinen 37,5-Prozent-Anteil an der ostdeutschen Riesenraffinerie PCK Schwedt an die britische Prax-Gruppe verkaufen. Shell gab die Nachricht am Freitag bekannt. Der Konzern geht davon aus, dass der Deal im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen wird. Dadurch wird die Zukunft wichtiger Industrieanlagen im Nordosten Deutschlands klarer. Bei der Versorgung der Verbraucher mit Benzin und Diesel sowie beim Hauptstadtflughafen BER mit Kerosin wird es zunächst keine Änderungen geben.

Shell hatte vor einigen Jahren den Verkauf seiner Anteile angekündigt. Die österreichische Alcmene-Gruppe galt lange als wahrscheinlichster Käufer. Zu dem im Jahr 2021 angekündigten Erwerb von Shell-Aktien kam es jedoch nicht. Die Rosneft-Gruppe, die über zwei Tochtergesellschaften 54 % von PCK besitzt, machte das Vorkaufsrecht geltend.

Nach dem Krieg Russlands in der Ukraine und Änderungen bei der Öllieferung an Raffinerien werden die Aktien von Rosneft nun treuhänderisch von der Bundesregierung verwaltet. Auch beim Verkauf von Shell-Anteilen bestehen Vorkaufsrechte, unter anderem an einen weiteren Minderheitsaktionär Eni, der 8,3 % der Raffinerie besitzt. Daher sagte Shell, dass der Abschluss der Transaktion „von den Rechten der Partner und den behördlichen Genehmigungen abhängig“ sei.

Die britische Prax Group ist ein internationales Ölunternehmen. Sie handelt mit Rohöl, Erdölprodukten und Biokraftstoffen. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen 1.450 Mitarbeiter an acht Standorten weltweit. Verglichen mit British Shell, das weltweit mehr als 90.000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 380 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, ist Praxair sehr klein.

Shell, in Deutschland vor allem für sein gleichnamiges Tankstellennetz bekannt, begründete den Verkauf mit der „Reduzierung seines globalen Raffinerieportfolios auf Kernstandorte, die in das Zentrum der operativen Aktivitäten von Shell integriert sind“. „Dies ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Konzentration auf das Raffineriegeschäft und zur Entwicklung hochwertiger integrierter Standorte wie des Rheinland Energy Chemicals Park“, sagte Executive Vice President Machteld de Haan.

Bei der Verteilung des über die Häfen Rostock und Danzig an die PCK-Raffinerie gelieferten Rohöls sowie der raffinierten Produkte im Nordosten Deutschlands und im Westen Polens wird es nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa keine Änderungen geben. Nach Angaben der PCK fahren in Berlin und Brandenburg neun von zehn Pkw mit Schwedt-Benzin und -Diesel.

Die Anlage kann bis zu 12 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr verarbeiten. Seit Jahrzehnten kommt Rohöl aus Russland über die Druschba-Pipeline. Entsprechend dem Beschluss der Bundesregierung wurden die Lieferungen zugunsten von Tankeröl und kasachischem Öl eingestellt.

Informationen zur PCK-Raffinerie-Website der Prax-Gruppe

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Quelle: www.stern.de

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