Eine Zurückhaltung, teurere Lebensmittel in Zeiten hoher Inflation zu kaufen, verlangsamt laut Industrie den schnelleren Übergang zu mehr ökologischem Landbau. „Derzeit ist die Überlegung sinnvoll, auf ökologischen Landbau umzusteigen“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. „Aktuell verlagert sich der Bio-Trend ganz klar in Richtung Discounter. Landwirte werden das natürlich beobachten und daher beim Umstieg vorsichtiger sein.“ sagt, gleiches gelte für die Bio-Produktion – sogenannte Tierwohl-Produkte: „Die Kosten sind höher und müssen sich im Preis widerspiegeln. „Im ökologischen Landbau gibt es zum Beispiel einen höheren Anteil an mechanischer Bodenbearbeitung.“ Auch höhere Kraftstoffkosten für Fahrzeuge machten sich stärker bemerkbar. „Insofern ist der Preisunterschied aus heutiger Sicht noch nötig, denn Bio-Produkte sind in der Herstellung gemessen am Stückpreis deutlich teurer.
Das Bio-Geschäft hat im vergangenen Jahr 2002 einen ungewöhnlichen Rückschlag erlitten.“ Der deutsche Bio-Markt wird 2022 erstmals in der Geschichte schrumpfen“, heißt es in einem Marktbericht des Bauernverbandes Anfang des Jahres. Bis Ende Oktober brach der Bio-Umsatz um 4,1 % ein 2002 werden 15 Milliarden Euro erwartet, das sind immer noch 2,7 Milliarden Euro mehr als 2019. Damit kann der Bio-Markt zumindest das hohe Umsatzwachstum in der Anfangszeit der neuen Corona-Epidemie halten.
Bis 2030 sind weitere Bio-Regionen geplant
Die Bundesregierung setzt auf einen weiteren deutlichen Ausbau des ökologischen Landbaus.Erklärtes Ziel ist es, bis 2030 einen Öko-Flächenanteil von 30 % zu erreichen Bio-Fläche wird bis 2021 auf 10,9 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche steigen — — bis Ende 2020 immer noch bei 10,3 %. Damit sind jetzt 14 % der Betriebe biologisch im Vergleich zu 13,5 % im Jahr 2020.
Bio und weitere Trends wie mehr pflanzliche Ernährung und weniger Fleisch, auch das Thema der Branchenmesse Grüne Woche, die zwei Jahre nach der Corona-Pause an diesem Freitag in Berlin wieder eröffnet wurde, sagte Rukwied: „Die Produktion folgt immer dem Markt. Wir sehen einen Trend zu höheren Anteilen an vegetarischer oder veganer Ernährung. Natürlich versuchen wir auch diesen Service anzubieten. »
Ein Beispiel sind Kichererbsen, die vor einigen Jahren noch nicht auf deutschen Feldern verfügbar waren. “Jetzt werden sie in verschiedenen Gebieten mit gutem Klima angebaut, obwohl das Risiko hoch ist, sie anzubauen – es funktioniert nicht im nassen Sommer”, erklärte der Präsident der Landwirte.