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Prozessbeginn: Tödliche Schießerei auf der Nürnberger Straße

Die blutigen Ereignisse auf Nürnbergs belebten Straßen verunsicherten Polizei und Bürger. Der mutmaßliche Schütze ist seit Monaten auf der Flucht. Der Kontext könnte nun vor Gericht klar werden.

Lady Justice ist im Fenster am Eingang des High District Court zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de
Lady Justice ist im Fenster am Eingang des High District Court zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de

Prozesse - Prozessbeginn: Tödliche Schießerei auf der Nürnberger Straße

Ein Mann soll vor einer Bar in Nürnberg mehrfach auf zwei Freunde geschossen haben. Einer von ihnen starb später im Krankenhaus. Ab Mittwoch muss sich ein 29-Jähriger wegen Mordes und versuchten Mordes vor dem Landgericht Nürnberg verantworten. Für das Verfahren gelten nach Angaben eines Justizsprechers besondere Sicherheitsvorkehrungen. Die Kammer plant, bis März insgesamt 29 Verhandlungstage zu führen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der Tatverdächtige aus der Türkei vor der Tat im Oktober vergangenen Jahres einen Streit mit zwei Männern im Alter von 30 und 35 Jahren gehabt. Der Angeklagte soll daraufhin ein Treffen mit den beiden späteren Opfern in einem Café vereinbart haben, angeblich mit der Absicht, sich mit ihnen zu versöhnen. Als sie ankamen, zog er angeblich sofort eine Kleinkaliberwaffe und schoss mindestens viermal auf sie. Bei einem Handgemenge mit dem 35-Jährigen soll der Angeklagte aus nächster Nähe erneut auf ihn geschossen haben. Dem Opfer gelang es dennoch, ihm die Waffe zu entreißen. Der 35-jährige Mann erlitt schwere Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. An diesem Tag starb dort auch ein weiterer Mann.

Nach der Schießerei flüchtete der Verdächtige vom Tatort.Die Polizei riegelte das Gebiet ab und auch mit Maschinenpistolen bewaffnete Einsatzkräfte waren im Einsatz. Der blutige Vorfall, der sich in einem Viertel mit Sportkneipen und anderen Treffpunkten vieler Menschen ereignete, sorgte in Nürnberg für Entsetzen und große Verunsicherung, zumal nicht auszuschließen ist, dass sich der mögliche Schütze noch immer in Bayerns zweitgrößter Stadt verschanzt.

Allerdings stellten die Ermittler keine unmittelbare Gefahr für Menschen fest, da die Schüsse gezielt und nicht zufällig erfolgten. Dennoch warnten sie davor, sich dem Mann allein zu nähern: Sie schätzten den Verdächtigen als gefährlich ein und gingen davon aus, dass er möglicherweise bewaffnet sei.

Die Polizei suchte monatelang anhand seines Fotos und Namens nach dem Mann. Sie durchsuchte auch das Gebäude in Frankfurt am Main, in dem er Quellen zufolge in dieser Zeit gelebt hatte. Das Spezialeinsatzteam nahm den Verdächtigen schließlich Ende Januar in einem Hotelzimmer in Rimini, Italien, fest. Seit Mitte Februar ist er in Deutschland inhaftiert.

Der Premierminister spricht über die Anklage. Der Premierminister spricht über den Beginn des Prozesses

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Quelle: www.stern.de

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